Der Metallrumpf mit der Werknummer 7644 wurde, wie üblich per Eisenbahn-Flachwagen, aus Wichita angeliefert. Dort entstehen bei Spirit AeroSystems die Rümpfe aller 737, bevor sie in Renton, nahe Seattle, mit den dort von modernsten Fertigungsrobotern gebauten Flügeln verbunden und endmontiert werden.
Die erste Boeing 737 MAX 10 wird einmal als Kundenflugzeug an United Airlines geliefert, die 100 Flugzeuge bestellt hat. Vorher wird sie aber noch im Test- und Zulassungsprogramm der längsten MAX-Version für Boeing fliegen. Weitere Kunden waren bisher Lion Air mit 100 Flugzeugen und FlyDubai mit 50 Stück.
Wegen der enormen Rumpflänge von 43,8 Metern, das ist 168 cm länger als die 737 MAX 9, hat Boeing für die 737 MAX 10 ein besonderes Fahrwerk entwickelt. Es kann seine Hauptfahrwerksbeine beim Start zum Rotieren um 24 Zentimeter strecken, so dass unter dem Heck beim Abheben genug Sicherheitsraum erhalten bleibt. Beim Einfahren verkürzt sich das Fahrwerk wieder, damit es noch in die normalen Fahrwerksschächte passt, die auch die anderen MAX-Mitglieder haben.
Die 737 MAX 10 soll für Boeing in den Markt des Erzkonkurrenten Airbus A321neo eindringen, der größenmäßig leicht oberhalb der 737 angesiedelt ist.
Unterdessen sind zur Zeit weltweit weiter alle Boeing 737 MAX 8 und MAX 9 für Passagierflüge gesperrt, bis die Abstürze in Indonesien und Äthiopien aufgeklärt sind. Beide Unglücke scheinen mit der neuen MAX-Trimmautomatik MCAS zu tun zu haben, die, jeweils wegen gestörter Anstellwinkeldaten, mehrfach irrtümlich angesprungen sein könnte, was zu einer durch die Piloten manuell nicht aussteuerbaren Fluglage geführt haben könnte.