Die EASA gestatte ab sofort den Einbau doppelter HUDs ab Werk oder als Nachrüstung in den A320-Familienmitgliedern Airbus A318, A319 und A320, teilte Airbus mit. Die A321-Genehmigung folge Anfang 2016. Airbus hatte schon bisher einzelne HUDs (nur auf der Kapitänsseite) in der A320 und einzelne oder doppelte HUDs in der A380 und ausschließlich doppelte HUDs in der A350 angeboten. Auch die A330 wird ab 2017 mit doppelten Blickfeldarstellungsgeräten angeboten.
Die zusätzlichen Anzeigen können auf Glasscheiben direkt ins Blickfeld des Piloten geschwenkt werden und bilden die von einem Laserprojektor gestochen scharf auf einem halbdurchlässigen Spiegel projizierten Daten scheinbar "auf der Cockpitscheibe" ab. Sie zeigen ständig einen künstlichen Horizont und alle elementaren Flugdaten, wie Höhe, Kurs, Geschwindigkeit und Steigrate. Ein wandernder Vektor zeigt den voraus liegenden und windkorrigierten Flugweg, zum Beispiel den tatsächlichen Aufsetzpunkt auf einer Landebahn voraus, an.
Vorteil der HUDs ist der ständige Blick nach draußen. Gerade beim Schlechtwetterbetrieb muss der Pilot seine Augen beim Übergang zu Sichtbedingungen nicht mehr abwenden, um im Wechsel die Instrumente abzulesen. Dadurch wird zum Beispiel das Landen unter Instrumentenflugbedingungen, aber auch das handgesteuerte Landen generell, vereinfacht. China will deshalb allen dort registrierten Verkehrsflugzeugen künftig die Ausstattung mit HUDs vorschreiben.
Die neueste Airbus-Generation der Geräte kann auch den Landebahn-Überrollschutz ROPS anzeigen, außerdem TCAS-Kollisionswarnungen und Informationen zur hochgenauen Flugwegführung nach dem RNP 0.1-Standard. Bei schweren Störungen, etwa dem gleichzeitigen Einfrieren und Ausfall aller Geschwindigkeitssensoren, kann außerdem eine Anstellwinkelanzeige (BUSS) eingeblendet werden, die ein sicheres Weiterfliegen ermöglicht.