Der kurzfristige Einsatz der An-225 wurde von der amerikanischen Katastrophenschutzbehörde FEMA veranlasst. Die Behörde will schnellstmöglich Hilfsgüter von Kalifornien nach Guam bringen, weil ein schwerer Taifun im Pazifik tobt. Der Taifun Mangkhut soll am Donnerstag an der Inselgruppe der Mariannen Land erreichen. Ab dann werden schwere Schäden in der gesamten Region erwartet.
Die An-225 startete am Sonntag in Kiew und erreichte nach 13 Stunden Flugzeit Oakland an der Bucht von San Francisco. Hier nahm der Riese, das größte Flugzeug der Welt, Fertignahrung und Notfall-Hilfsausrüstung an Bord, die anschließend via Hawaii nach Guam gebracht wurde. Von dort aus erfolgt die weitere Verteilung der Hilfsgüter. Viele kleine Inselgruppen im Pazifik haben keine Infrastruktur für Notfälle, so dass deren Bevölkerung bei sehr schweren Schäden auf externe Helfer und die Versorgung auf der Luft angewiesen ist.
Der Charterauftrag erging durch die FEMA, die das Unternehmen Air Partner Inc. mit der Durchführung beauftragte. Der Notfallstatus erlaubt eine vereinfachte, beschleunigte Ausschreibung, so dass der Zuschlag binnen zwei Tagen erteilt werden konnte. Das Ladegut besteht laut Ausschreibung aus 140 Tonnen "Meals, ready to eat" (MRE), also kalorienreichen Militär-Notrationen, Trinkwasser in vorbereiteten Transportbehältern und anderen Notausrüstungen, die aus einem FEMA-Lager in Moffet Field abgeholt werden mussten. Eine entsprechende Frachtkapazität war auf der geforderten Route an Bord von US-Airlines so kurzfristig nicht verfügbar.
Antonov Airlines bietet ihre An-225 nach dem jüngsten Transport mittlerweile ab dem 12. September in der Region Südostasien für weitere Einsätze an.