Lufthansa legte im März nach: Der Aufsichtsrat gab grünes Licht für Investitionen in fünf zusätzliche A350-900, zehn A350-1000 – und sieben weitere 787-9. Inzwischen plant Lufthansa mit 39 Dreamlinern. Und die werden nicht nur in der Lufthansa-Mainline fliegen. "Mit dem Dreamliner hebt Austrian Airlines in ein neues Flugzeugzeitalter ab und nimmt Kurs auf Wachstum", bestätigte Austrian-Vorstandschefin Annette Mann eine Zuteilung von zehn 787-9 über die nächsten fünf Jahre.

787 sagt "Servus Wien!"
Die ersten Dreamliner werden bereits im Sommerflugplan 2024 in Wien starten. Die Lufthansa-Tochter kann mit Neuflugzeugen rechnen, wird laut Mann aber auch Dreamliner übernehmen, die Lufthansa schon eingeflogen hat. Lufthansa setzt derzeit 787-9 mit konzernfremden Kabinen ein – der Konzern hatte in der Krise verwaiste 787-9 ausgenommen, deren ursprüngliche Kunden abgesprungen waren. Über eine mögliche Transferlösung – die Weitergabe dieser 787-9 von Frankfurt nach Wien – wurde im Konzern bereits seit Monaten spekuliert.

Aus eigener Tasche finanziert
Austrian ersetzt mit den 787-9 ihre betagte Interkontflotte aus drei 767-300 und sechs 777-200, die im Schnitt 23 Jahre alt sind. Für den Boeing-Betreiber ist der Wechsel auf die 787 ein logischer Schritt. Nach zwei tiefroten Corona-Jahren mit 568 Millionen Euro Betriebsverlust hatte Austrian Airlines 2022 erstmals seit 2019 wieder einen kleinen Gewinn erzielt – die Airline meldete ein positives EBIT von 3,0 Millionen Euro an die Konzernzentrale und stellte für 2023 eine "deutliche Ergebnisverbesserung" in Aussicht.
Lufthansa hatte in der Vergangenheit stets betont, dass Austrian neue Interkontjets aus eigener Kraft finanzieren muss. Das scheint jetzt der Fall zu sein. "Die Einflottung von zehn Boeing 787-9 in den nächsten fünf Jahren zeigt, dass wir wieder investitions- und zukunftsfähig sind", sagte Mann.