Fünf der 25 Boeing 787, die Lufthansa bestellt hat, sind bereits fertig produziert. Sie waren ursprünglich für andere Abnehmer gedacht, wurden von diesen jedoch storniert und Lufthansa sicherte sich die Maschinen, um sie zeitnah einsetzen zu können. Doch ein anhaltender Lieferstopp, seit Mai in Kraft, sorgt dafür, dass aus dem Wunschtermin Ende 2021 nichts wird für Lufthansa. Gerade einmal 14 787 konnte Boeing im laufenden Jahr ausliefern. Heute gab der Kranich offiziell bekannt, dass er seinen ersten Dreamliner erst 2022 auf dem Hof am Drehkreuz Frankfurt erwartet. Dafür sollen dann aber alle fünf bereits gebauten 787 im selben Jahr geliefert werden.

A380 muss Taufnamen abgeben
Lufthansa kündigt an, das neue Flottenmitglied nach seiner Ankunft mit einer "feierlichen Taufe" willkommen zu heißen. Einen Namen für den ersten Dreamliner hat Deutschlands Flag Carrier auch schon parat: die 787-9 soll "Berlin" heißen. Als Kennzeichen ist D-ABPA reserviert. "Die deutsche Hauptstadt bekommt eine neue fliegende Botschafterin", heißt es aus der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt. Die D-ABPA übernimmt den prestigeträchtigen Namen von dem Airbus A380 D-AIMI, der seit Februar 2022 einsam im französischen Tarbes-Lourdes vor sich hin dämmert – während seine 13 Schwesterflugzeuge derselben Tätigkeit in Teruel nachgehen. Auch eine Boeing 707 trug ab 1960 den Namen "Berlin", getauft seinerzeit vom späteren Bundeskanzler Willy Brandt, damals noch Regierender Bürgermeister von West-Berlin.

Hainan, Vistara, Lufthansa
Lufthansa betont anlässlich der Bekanntgabe von Name und Liefertermin die Sparsamkeit ihres neuen Großraumjets. Die 787 verbrauche im Schnitt auf 100 Kilometer Flugstrecke nur noch 2,5 Liter Kerosin pro Passagier. Erstes Ziel des neuen Musters soll Toronto in Kanada sein. Stationiert wird der Neuzugang in Frankfurt. Wie die vier weiteren 787, die 2022 an Lufthansa gehen sollen, ist die D-ABPA mit GEnx-Turbofans von General Electric ausgestattet. Ursprünglich vorgesehen war sie für Hainan Airlines, später sollte sie an Vistara aus Indien gehen. Nun landet das Flugzeug bei Lufthansa. Aber eben erst im nächsten Jahr.