FAA verlangt verbesserten MAX-Kontrollplan von Boeing.

MAX-9-Notausgangsabdeckungen
FAA fordert verbesserten Kontrollplan von Boeing

Veröffentlicht am 10.01.2024
FAA fordert verbesserten Kontrollplan von Boeing
Foto: NTSB

Jede einzelne Boeing 737-9 mit abgedeckten, zusätzlichen Notausgangstüren bleibe am Boden, bis sie die FAA für eine Rückkehr in den Flugdienst freigebe, gab die FAA am Dienstag bekannt. Um den Freigabeprozess einzuleiten, müsse Boeing nun allen Betreibern der 737-9 Inspektionsanweisungen zuleiten. Die erste Fassung dieser Boeing-Instruktionen vom Montag werde nun aber noch einmal geändert, nachdem die FAA dem Hersteller Änderungswünsche mitgeteilt habe. Nach dem Vorliegen der endgültigen Fassung werde die FAA diese zunächst eingehend prüfen, so die Luftfahrtbehörde. Die Sicherheit der fliegenden Öffentlichkeit, und nicht die Schnelligkeit, bestimme den Zeitplan der Rückkehr aller Boeing 737-9 in den aktiven Dienst, verkündete die FAA.

Warum fehlten die Sicherungsbolzen der Abdeckung?

Die von der FAA unabhängige, amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde "National Transportation Safety Board" (NTSB) hat die nach dem Zwischenfall am 5. Januar sichergestellte Türabdeckung in ein Speziallabor nach Washington D.C. gebracht. Dort soll festgestellt werden, ob vier Haltebolzen der Türabdeckung ursprünglich installiert waren und nachträglich verloren gingen, oder ob sie eventuell bei der Montage vergessen worden sein könnten? Mit Alaska Airlines und United Airlines hatten zwei Betreiber baugleicher Flugzeuge bei Sonderkontrollen nicht korrekt montierte Türabdeckungen entdeckt. Bisher beziehen sich die Sonderkontrollen nur auf die Boeing 737-9.

Boeing-Chef mahnt zu mehr Sorgfalt

Unterdessen hat Boeing-Konzernchef David Calhoun bei einer Videorede an die gesamte Boeing-Belegschaft am Dienstag alle Mitarbeiter auf äußerste Genauigkeit und Zuverlässigkeit bei der Arbeit eingeschworen. Es komme auf jedes Detail an, der Zwischenfall sei eine Erinnerung, wie wichtig Sorgfalt sei. Er danke Alaska Airlines und deren Crew, die das Flugzeug unter "furchteinflössenden" Umständen wieder sicher zur Landung gebracht habe. Calhoun versprach vollständige Offenheit, Boeing räume den Fehler ein. Jetzt komme es darauf an, den "verängstigten" Kunden die Zuverlässigkeit bei jedem einzelnen Flugzeug nachzuweisen. Die Kunden vertrauten Boeing weiterhin, aber Boeing müsse das Vertrauen bei jedem einzelnen Flugzeug rechtfertigen.