Die 787 kommt nicht in ruhiges Fahrwasser. Erst im März hatte Boeing nach einer fünfmonatigen Pause wieder aufgenommen. Über den Juni hielt Boeing für "zusätzliche Analysen und eine Dokumentation" notwendiger Modifikationen erneut Auslieferungen zurück. Bei dem von der FAA geforderten Audit der Fehlerkorrekturen in der 787-Produktion seien die neuen Probleme aufgedeckt worden, teilte die Aufsicht mit. Obwohl das Problem "keine unmittelbare Gefahr für die Flugsicherheit" darstelle, habe sich Boeing verpflichtet, die betroffenen Flugzeuge vor Auslieferung zu reparieren. Die FAA prüft noch, ob "ähnliche Modifikationen" auch an bereits ausgelieferten 787 erforderlich sein werden.
Pannen ohne Ende?
Das neue Problem setzt die Pannenserie der 787 fort. Boeing hatte im Sommer 2020 acht Dreamliner zurückgerufen – CFK-Hecksektion und CFK-Druckschott waren falsch verbunden, zudem fielen Materialoberflächen aus der Toleranz. Treten die Fehler gemeinsam auf, ist die Strukturfestigkeit nicht mehr uneingeschränkt gewährleistet. Später stellten Techniker weitere Mängel an Dekompressionspaneelen und im Bereich der Cockpitfenster fest. Zeitgleich traten am Problemflieger 737 MAX von Elektrikproblemen auf.
Zu schnell zu viele
Als Hauptursache für die 787-Probleme gilt ein rasanter Produktionshochlauf unter dem früheren Vorstandschef Dennis Muilenburg. Zeitweise liefen bei Boeing 14 Dreamliner pro Monat vom Band. Die FAA stellte bei Boeing zudem mangelhafte interne Aufsichtsprozesse fest.