Seltene VFW 614 kommt in Hamburger Airbus-Sammlung

Bremer Regionaljet für unbefestigte Pisten
Seltene VFW 614 kommt in Hamburger Airbus-Sammlung

Zuletzt aktualisiert am 22.11.2017
Seltene VFW 614 kommt in Hamburger Airbus-Sammlung

Die Airbus-Unternehmensleitung in Deutschland habe entschieden, die in den norddeutschen Werken gefertigten Flugzeuge aus der Airbus-Historie an einem Standort auszustellen, teilte Airbus mit. Die VFW 614 erhalte deshalb eine neue Heimat am Airbus-Standort Hamburg-Finkenwerder und werde dort ab Frühjahr 2018 ausgestellt. Auf der „Museumswiese“ bei Airbus in Hamburg seien bereits eine HFB 320 „Hansa Jet“, eine C-160 D „Transall“, eine Nord N 2501 „Noratlas“ sowie eine „Super Guppy“ zu sehen. Pro Jahr besichtigten über 60.000 Besucher den Standort Finkenwerder, wo man -ausschließlich im Rahmen von Führungen-  auch die im Freien ausgestellte Flugzeugsammlung auf dem Werksgelände betrachten kann.

Zur Zeit steht der historische Jet auf dem Bremer Airbus-Werksgelände. Airbus benötigt die Stellfläche jedoch für den Produktionshochlauf in den nächsten Jahren. Der Transport nach Finkenwerder ist im Frühjahr 2018 geplant. Mehrere Jahre lang hatte Airbus zusammen mit der Interessensgemeinschaft Freundeskreis VFW 614 versucht, eine langfristige, adäquate Unterbringung für das kostbare Flugzeug im Bremer Raum zu finden. 

„Die VFW 614 ist ein wichtiger Teil unseres Airbus-Erbes“, sagt André Walter, Standortleiter von Airbus in Bremen. „Mit dem neuen Standort wird die VFW 614 wieder der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wir sind froh, dass wir eine langfristige und tragbare Lösung für das Flugzeug gefunden haben.“ Georg Mecke, Standortleiter von Airbus in Hamburg, fügt hinzu: „Die Bremer VFW 614 wird eine sinnvolle Ergänzung auf unserer Hamburger Museumswiese sein, zumal dieses Flugzeug als Versuchsträger für das Flugsteuerungssystem der A380 eingesetzt wurde.“ 

Mitte der 60er-Jahre war die VFW 614 bei den Vereinigten Flugtechnischen Werken (VFW) in Bremen entwickelt worden, die später im Unternehmen Airbus aufgingen. In den 70er-Jahren wurden insgesamt 19 Exemplare gebaut. Auffälligstes Merkmal des kurzstartfähigen Kurzstreckenjets sind seine auf den Tragflächen montierten Triebwerke. Sie verhindern das Ansaugen von Fremdkörpern und ermöglichen den Jet-Betrieb sogar auf Geröllpisten. Wegen der damaligen Ölkrise mit steigenden Kerosinpreisen hatte der neue Regionaljet in den siebziger Jahren keinen Markterfolg. Er wurde immerhin bei TAT, Air Alsace, Cimber Air, Luftwaffe und DLR eingesetzt.