Brüchige Lötstellen im Airbus A380: Problem für den Superjumbo?

Problem für den Superjumbo
Brüchige Lötstellen im Airbus A380

Veröffentlicht am 17.07.2025

Flughafen Los Angeles, 14. Juni 2024: Lufthansa 453 nach München startet. Im Steigflug aus LAX fährt Triebwerk drei des Airbus A380 auf 30 Prozent Leistung zurück. Erst nach einem Neustart des Rolls-Royce Trent 970 liefert das Triebwerk wieder den angelegten Schub – die Crew setzt den Flug fort.

In Deutschland finden Lufthansa-Techniker später die Ursache: In der Hardware einer zentralen Schnittstelle, dem Airbus-Datennetzwerk AFDX, lösen sich Lötverbindungen. Das löst eine weitere Reaktion aus, denn die Triebwerkssteuerung (EEC) erhält ihre Daten aus dem AFDX-Netzwerk. Durch Fehler in der Datenübertragung wird die Steuersoftware mit falschen Informationen gespeist.

Wie zunächst der "Aviation Herald" unter Berufung auf interne Airbus-Unterlagen berichtete, ist das Problem beim Hersteller bekannt: Seit 2011 habe es bei A380 weltweit elf Schubkontrollverluste durch Datenfehler in der Steuersoftware gegeben, die auf brüchige Lötstellen zurückzuführen waren.

Airbus hat nun die Software überarbeitet. Bei unplausiblen Daten wechselt das Programm künftig den Übertragungspfad. Damit soll das Problem, das auch Lufthansa-Flug 453 in Los Angeles heimsuchte, der vergangenheit angehören.