Der erstmals von der Webseite "The Air Current" gemeldete Sachverhalt bezieht sich auf acht Kundenflugzeuge, die bei United Airlines, Singapore Airlines und Air Canada im Dienst standen. Darunter ist mindestens eine Boeing 787-10 von Singapore Airlines. Boeing habe den Vorgang eingeräumt. An jeweils zwei separaten Stellen seien an den acht Flugzeugen Mängel bei der Herstellung festgestellt worden. Die verbleibenden Festigkeit reiche nicht mehr für die rechnerisch anzunehmenden Höchstbelastungen im Flugeinsatz.
Dabei soll es um die Verbindung der CFK-Hecksektion mit dem CFK-Druckschott gehen, bei der Ausgleichsstücke an den dafür zuständigen Bolzen nicht korrekt eingepasst wurden. Außerdem erreiche die Oberflächengüte der Innenseiten der Rumpfsektionen aus Kohlefaser nicht die, ebenfalls für die Festigkeit wichtige, erforderliche Qualität. Nur wenn diese beiden Fehler in Kombination aufträten, bestehe Sorge um die strukturelle Gesamt-Festigkeit des Flugzeugs. Boeing habe in internen Computeruntersuchungen festgestellt, dass nur diese acht Flugzeuge den kombinierten Fehler aufwiesen.
Boeing hat die Luftfahrtbehörde FAA informiert und die betroffenen acht Flugzeuge vorläufig stillgelegt. Erst nach einer Reparatur dürfen sie wieder im Liniendienst fliegen. Der Hersteller prüft außerdem, ob die Flugzeugstrukturen der betroffenen Flugzeuge beim bisherigen Betrieb vorzeitig oder an unerwarteten Stellen verschlissen sind. Dies könnte außerdem häufigere Inspektionen zur Folge haben.