Den Fehler beim Hochfahren der Bordelektronik entdeckte Boeing laut US-Medienberichten beim ersten Bodentest an Bord einer realen 737 MAX in der vergangenen Woche. Zuvor war die überarbeitete Software nur in einem Ingenieursimulator in einem Labor getestet worden. Boeing meldete den Fehler an die FAA.
Angeblich erfolgt beim Hochfahren des Programms noch nicht die korrekte Prüfung der Zuverlässigkeit aller eingehenden Daten. Einer von mehreren Systemmonitoren soll nicht korrekt initialisiert worden sein. Ob die Beseitigung des jüngsten Problems die Wiederzulassung der MAX verspätet, ist noch nicht bekannt. Unbhängig davon ist ein weiteres, offenes Problem an der MAX noch die räumlich sehr dichte Platzierung zweier Kabelwege, die bei einer mechanischen Beschädigung zur Gefahr von Kurzschlüssen führen könnte.
Große MAX-Betreiber unter den US-Airlines wie American und Southwest haben ihre interne Flotteneinsatzplanung bereits auf Anfang Juni verschoben. Voraussetzung für den Wiederbeginn des MAX-Flugbetriebes ist in jedem Fall eine FAA-Freigabe. Seit November läuft eine umfangreiche Prüfung der erneuerten MAX-Software durch FAA und EASA, wobei bisher deren genaue Dokumentation nach strengen EASA-Standards im Mittelpunkt stand. Als nächste Phase folgen Tests im Flugzeug am Boden und schließlich Flugtests. Hier will die EASA auch das Flugverhalten mit absichtlich abgeschalteter Schutzautomatik MCAS prüfen.