Ende als Ersatzteilspender: Erster Airbus A380 ist zerlegt

Ende als Ersatzteilspender
Erster Airbus A380 ist zerlegt

Veröffentlicht am 20.11.2019
Erster Airbus A380 ist zerlegt
Foto: Tarmac Aerosave

Nur zehn Jahre lang flogen die MSN003 und MSN005 für Singapore Airlines um die Welt. Weil danach keine andere Airline die frühen A380 leaste, fällten die Eigner – Fonds der Dr. Peters Group – im Juni 2018 einen harten Entschluss: die Flugzeuge sollen als Ersatzteilspender herhalten.

Ein Superjumbo wird recycelt

Elf Monate nach Beginn der Arbeiten bei Tarmac Aerosave am Flughafen Lourdes ist von der MSN003, der früheren 9V-SKA, kaum mehr als die Karkasse übrig. „Mehr als 90 Prozent der Gesamtmasse konnten recycelt werden“, teilte der Verwerter mit. „Damit sind Ersatzteile nun auch auf dem Gebrauchtmarkt verfügbar.“

Rund 45 Millionen US-Dollar pro Flugzeug will die Dr. Peters Group auf diesem Weg noch für die Anleger der A380-Fonds retten, die Vermietung der Triebwerke spielt pro Monat derzeit rund 480.000 US-Dollar ein. Nur für die A380 MSN006 fand sich bei beim Wet-Lease-Anbieter Hi Fly eine neue Aufgabe.

Tarmac Aerosave

Airlines geben A380 auf

In den nächsten Jahren werden weitere Airlines ihre A380-Flotten ganz oder teilweise auflösen. Lufthansa wird 2022 und 2023 sechs ihrer 14 A380 bei Airbus für neue A350-900 in Zahlung geben. Air France schließt das Kapitel komplett: alle zehn A380 werden die Airline bis 2022 verlassen.

Airbus hat Anfang 2019 mangels Nachfrage das Aus der A380-Produktion beschlossen. Im Mai 2022 wird Emirates das letzte Neuflugzeug erhalten. Der Großkunde erwartet, dass in Zukunft noch mehr A380 das Schicksal der MSN003 und MSN005 teilen. „Es gibt keinen Gebrauchtmarkt für die A380“, sagte Emirates-Präsident Tim Clark vergangene Woche im Gespräch mit aero.de.