Lufthansa gab die neue Abfertigungsoption im Regelbetrieb am Freitag bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem deutschen Kofferhersteller Rimowa in Zürich bekannt. Rimowa hält mehrere Patente der neuen Gepäckabfertigungs-Technologie, will sie aber durch Lizenzen auch anderen Herstellern zugänglich machen. Die neue Technik funktioniert nur mit Koffern der neuesten Generation, die eine elektronische Zusatzausstattung haben.
Die "E-Tags" erscheinen als Schrift und Barcode auf einem Display, das fest in die Rimowa-Koffer der neuesten Bauart eingebaut ist. Die angezeigten Informationen kann der Fluggast wahlweise per Bluetooth über eine App von seinem Mobiltelefon aufspielen oder am Flughafen mit seiner Bordkarte an einem Automaten alle Fluginformationen übertragen. Nach dem Aufgeben des Koffers kann das elektronische Display mit hoher Auflösung von den üblichen Lesegeräten der automatischen Gepäcksortieranlagen gelesen werden.
Das Display aus sogenannter "elektronischer Tinte" funktioniert auch mit leerer Batterie und zeigt auch dann ständig alle Informationen an. Die kleinen Energiespeicher werden nur zum Aufspielen der Fluginformationen benötigt. Durch verschiedene Verschlüsselungen sind die Daten bei der Übertragung und im Koffer vor unbefugter Veränderung geschützt.
Lufthansa erwartet, dass die neue Technologie, ähnlich wie die elektronische Bordkarte, in wenigen Jahren Papierbanderolen komplett ablösen wird. Durch zusätzlich mögliche Funktionen könne der Fluggast künftig auch den aktuellen Standort seines Gepäcks mitverfolgen und seinen "E-Tag" auf Wunsch auch persönlich gestalten.
Die Fluggesellschaften Eva Air, United, Thomas Cook und Condor haben die neue Technik ebenfalls in den Testbetrieb genommen. Dagegen ist Lufthansa die weltweit erste Airline, die das neue System bereits regulär einsetzt.