Für Simbabwes nationale Fluggesellschaft war der 23. September ein Tag zum Feiern: Es war der Tag, an dem Air Zimbabwe wieder den Liniendienst zwischen den drei internationalen Flughäfen Harare, Bulawayo und Victoria Falls aufnahm, nachdem sie den Service zum 28. März coronabedingt hatte einstellen müssen. Und es war das offizielle Comeback einer Flugzeugveteranin, die erst seit Kurzem wieder flügge ist: Den Linienflug übernahm die 34 Jahre alte Boeing 737-200 mit dem Kennzeichen Z-WPA. Der Jet, der nach der Volksheldin Mbuya Nehanda benannt ist, war im Mai nach vielen Monaten Flugpause aus dem D-Check gerollt.

Erst seit Mai wieder flugbereit
Unter großer Anstrengung – die Voraussetzungen in Simbabwe sind mit den uns geläufigen nur schwer vergleichbar – hatten die Mechaniker der Airline die 737, die 1986 werksneu an Air Zimbabwe ausgeliefert worden war, wieder flott gemacht. Anfang August war dann der erste große Auftritt erfolgt, als die Z-WPA den simbabwischen Präsidenten Emmerson Mnangagwa von Harare nach Victoria Falls und zurück transportierte. Mit dem Triangelflug von Harare über Bulawayo nach Victoria Falls, bei dem Air Zimbabwe erstmals seit Ende März wieder reguläre Passagiere an Bord begrüßen konnte, wurde das "Donnerschwein" schließlich wieder seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt. Etwa 30 Passagiere, schreiben regionale Medien, waren bei dem doppelten Comeback mit dabei.

Lebensader für das Land
Ab sofort, so kündigte Air Zimbabwe-Sprecherin Firstme Vitori an, werde die 737 dreimal wöchentlich auf der Strecke Harare-Bulawayo-Harare unterwegs sein – montags, mittwochs und freitags. Ab dem 3. Oktober plant Air Zimbabwe zudem die Aufnahme des Linienverkehrs von Harare nach Dar-es-Salam in Tansania. Zudem wolle man zeitnah auch einen Service nach Südafrika anbieten, allerdings mit Embraer ERJ145, wie die Sprecherin erklärte. Die Wiederaufnahme des Flugverkehrs sei der Schlüssel zur Wiederbelebung der Tourismusbranche, deren Lebensfähigkeit hauptsächlich vom Luftverkehr abhänge, hob Vitori die Bedeutung von Air Zimbabwe für ihr Land hervor. 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Simbabwes werden durch den Tourismus erwirtschaftet.