Der neu entwickelte CFK-Pusher Celera 500L soll bereits fliegen.

Extrem verbrauchsarmes CFK-Propellerflugzeug
Otto Aviation Celera 500L: Flüge in Victorville?

Veröffentlicht am 11.11.2019
Otto Aviation Celera 500L: Flüge in Victorville?

Die Webseite „The War Zone“ meldete unter Bezugnahme auf Augenzeugenberichte, die erste Celera 500L sei in der vergangenen Woche in Victorville geflogen. Das Flugzeug mit der US-Registrierung N818WM taucht auf den einschlägigen Radar-Webseiten im Internet jedoch nicht öffentlich sichtbar auf.

Seit dem Frühjahr waren neue Fotos der Rollerprobung in Victorville im Internet gezeigt worden. Die neuesten Fotos der Webseite „SoCal Airshow Review Aviation Photography“ zeigen die Celera 500L mit neuen Winglets, einem nun schwarzen CFK-Fünfblatt-Druckpropeller am Heck und mit zwei großen Lufteinläufen auf dem hinteren Rumpf. Dort ist, laut FAA-Eintrag, als Antrieb ein Raikhlin Aircraft Engine Developments (RED) V-12-Kolbenmotor installiert. Er ist mit einem Turbolader für gute Höhenleistungen optimiert, denn die Celera soll in extremer Höhe von etwa 60.000 Fuß fliegen.

Der V12-Kolbenmotor Raikhlin Aircraft Engine Developments RED A03 wurde in Deutschland entwickelt und mit einer Jak-52 am Flughafen Dahlemer Binz getestet. Er ist auch für Agrar- und Trainingsflugzeuge vorgesehen.

Die seit über zehn Jahren entwickelte, mehrfach patentierte Celera 500L ist auf extreme Sparsamkeit ausgelegt. Sie kombiniert moderne Aerodynamik, CFK-Leichtbau, einen sehr schmalen Flügel mit aufwändigen Hochauftriebshilfen, eine Pusher-Auslegung mit Druckpropeller im Heck und einen neuartigen Kolbenmotor mit zwei unabhängigen 6-Zylinderbänken zu einem schnellen Passagierflugzeug für den Direktverkehr unter Umgehung großer Drehkreuzflughäfen. Der Verbrauch soll wesentlich unter dem anderer Flugzeuge gleicher Leistungsklassen liegen.

Otto Aviation ist ein Unternehmen des Ingenieurs und Physikers William M. Otto, der einst die Avionik des B-1-Bombers entwickelt hatte. Die gesamte Entwicklung findet unter größter Verschwiegenheit statt, so dass bisher nur wenige Informationen verfügbar sind, die im wesentlichen aus den US-Patentunterlagen und den FAA-Angaben stammen. Von dort stammt auch unsere Planskizze, auf der die beiden Lufteinläufe noch nicht verzeichnet sind.