Fehler in Airbus-Handbuch bleib 16 Jahre unentdeckt - A330 und A340 betroffen

Wichtiges System bei A330 und A340-Familien betroffen
Fehler in Airbus-Handbuch 16 Jahre unentdeckt

ArtikeldatumVeröffentlicht am 19.08.2025
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Außensensoren im Bugbereich überwachen im Flug den Anstellwinkel – Systeme und Piloten sind auf korrekte Messdaten angewiesen. Airbus ist in technischen Unterlagen zur A330, A330neo und A340 auf irreführende Angaben zu den Sensoren gestoßen. Der Fehler blieb lange unentdeckt.

Nur innerhalb eines Winkelbereichs, in dem anströmende Luft auf die Profilsehnen der Tragflächen trifft, liegt ein Flugzeug sicher in der Luft – außerhalb droht ein Strömungsabriss. Der "AoA" – Angle of Attack, deutsch: Anstellwinkel – gehört damit zu den wichtigsten aerodynamischen Messdaten. An AoA-Sensoren von A340, A330 und A330neo besteht in jedem Fall Kontroll- und unter Umständen auch Handlungsbedarf.

Airbus hat in einem Onlinehandbuch zwischen 1. Januar 2008 und 31. Januar 2024 "technische Zeichnungen" veröffentlicht, die "fehlerhafte Daten" zu Rückplatten der AoA-Sensoren enthalten, schreibt die europäische Luftfahrtaufsicht EASA in einer aktuellen Lufttüchtigkeitsanweisung (PDF).

Betreiber müssen Sensoren überprüfen

A330/A340-Betreiber müssen nun überprüfen, ob AoA-Sensoren nach dem fehlerhaften Datenblatt getauscht oder gewartet wurden. Im schlimmsten Fall könnte das die Funktion der Sensoren beeinträchtigen. Airbus hat zwischenzeitlich bereits entsprechende Wartungshinweise an Betreiber herausgegeben.

Defekte Außensensoren bergen hohe Risiken – beim Absturz von Air France Flug 447 spielten 2009 auch vereiste Sensoren eine Rolle. Die Sensoren sind allerdings stets mehrfach vorhanden, der Flugcomputer gleicht einlaufende Daten stets auf Diskrepanzen ab.