Die jetzt bereit gestellten 50 Millionen Dollar sollten für die kurzfristige Finanzhilfe für die Familien der Absturzopfer dienen, teilte Boeing mit. Boeing habe als externe Experten für die überseeische Finanzhilfe die Rechtsanwaltskanzlei von Kenneth Feinberg und Camille Biros beauftragt.
„Der tragische Verlust von Menschenleben bei den beiden Abstürzen lastet schwer auf uns allen hier bei Boeing“, sagte Dennis Muilenburg, Konzern-Vorstandschef und Präsident. „Durch unsere Partnerschaft mit Feinberg und Biros hoffen wir, den betroffenen Familien die benötigte Hilfe schnellstmöglich und so wirksam wie möglich zukommen lassen zu können.“ Boeing zahlt die Hilfen aus dem freiwilligen Fonds unabhängig von offenen, rechtlichen Verfahren, aus denen noch weitere, verpflichtende Zahlungen entstehen dürften.
Kenneth Freiberg sagte: „Wir fühlen uns durch diesen wichtigen Auftrag geehrt, den Angehörigen der Opfer dieser beiden Tragödien finanziell zu helfen.“ Camille Biros ergänzte: „Wir wissen, wie wichtig es ist, den Familien zu helfen und das Geld möglichst schnell und wirksam zugänglich zu machen.“
Im Oktober 2018 war Lion Air Flug 610 mit 189 Personen an Bord abgestürzt, im März 2019 Ethiopian Airlines Flug 302 mit 157 Insassen. Das Foto oben zeigt deren Absturzstelle. Beide Male hatten die Piloten die Kontrolle über ihre neuen Boeing 737 MAX verloren, wobei die neue Trimmautomatik MCAS eine entscheidende Rolle gespielt haben soll. Diese Automatik soll aufgrund gestörter Anstellwinkelsignale den Bug beider Flugzeuge stark abwärts gedrückt haben, was die Piloten jeweils nicht mehr korrigieren konnten.
Weltweit sind wegen der Unglücke derzeit alle Boeing 737 MAX für Passagierflüge gesperrt. Boeing entwickelt derzeit Verbesserungen, die im September zur behördlichen Prüfung vorgelegt werden sollen, nach denen eine MAX-Freigabe erhofft wird.