Der Flughafenbetreiber Fraport hat den Auftrag für das neue Passagier-Transport-System (PTS) an eine Bietergemeinschaft aus Siemens, Max Bögl und Keolis vergeben. Er umfasst neben Fahrzeugen, Steuerung und Energieversorgung auch den Bau eines Teils des Fahrwegs sowie die komplette Fahrwegausrüstung, wie die Fraport AG am Dienstag mitteilte. Der Auftrag hat einen Wert von 300 Millionen Euro. Für Mitte 2018 ist nach Angaben der Fraport AG der Start der Bauarbeiten für den Fahrweg zwischen den Stationen am Terminal 1 und 2 geplant. Die Inbetriebnahme des Gesamtsystems soll 2023 erfolgen.
Das PTS soll Terminal 3 an die Bestandsterminals 1 und 2 sowie den öffentlichen Verkehr am Fern- und Regionalbahnhof anbinden. Es soll zunächst aus zwölf autonom fahrenden, elektrisch betriebenen Zügen mit je zwei fest verbundenen Wagen bestehen, die auf der 5,6 Kilometer langen Strecke verkehren. Im öffentlich zugänglichen Abteil können alle Originärpassagiere und Schengen-Umsteiger fahren, Non-Schengen-Umsteiger werden davon getrennt transportiert.
Die Züge fahren auf einem zweigleisigen Trassensystem, das im Bereich der Terminals als Hochbahn und im Einflugbereich der Center- und Südbahn parallel zur A5 ebenerdig realisiert wird. Es wird drei Stationen geben: Terminal 1 (zwischen Terminalgebäude und Sheraton-Hotel), Terminal 2 und Terminal 3 (zwischen Parkhaus und neuem Terminal). Die Stationen Terminal 1 und 3 werden neu gebaut, die Station Terminal 2 wird ausgebaut.
Verlängerung der Sky-Line-Bahn wurde verworfen
Die neuen Bahnen können bis zu 4000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung transportieren. Die Höchstgeschwindigkeit der Bahn liegt bei etwa 80 Stundenkilometer. In Spitzenzeiten wird das System in einer Frequenz von 120 Sekunden zwischen den Stationen verkehren.
Bereits 1994 nahm die Fraport AG mit der Sky-Line-Bahn ein von Bombardier entwickeltes, autonomes Transportsystem in Betrieb, das Passagiere zwischen Terminal 1 und 2 befördert. Die Sky-Line-Bahn wurde Mitte 2017 um die Station C erweitert, um den Umstieg von Transitreisenden zwischen Terminal 1 und Terminal 2 zu verbessern. Für die Anbindung des neuen Terminals 3 habe es Überlegungen gegeben, die bestehende Streckenführung der Sky-Line-Bahn zu verlängern, so Fraport. Die heutige Bahn sei jedoch auf transitreisende Fluggäste ausgerichtet.
Damit auch Anreisende mit der Bahn problemlos das neue PTS zum Terminal 3 nutzen können und keine Kapazitätsprobleme entstehen, wurde nach umfassender Prüfung die Option gewählt, ein paralleles Transportsystem mit komplett neuer Streckenführung zu realisieren. Reisende vom Fern- und Regionalbahnhof können nach der Inbetriebnahme bequem über die neue Haltestelle vor Terminal 1 einsteigen und Richtung Terminal 3 fahren.