A380-Wirbelschleppen: Deutscher Business Jet muss notlanden

Gegenverkehr mit bedrohlichen Folgen
A380-Wirbelschleppen: Deutscher Business Jet muss notlanden

Zuletzt aktualisiert am 08.03.2017

An dem Zwischenfall vom Morgen des 7. Januar waren, laut der als sehr seriös einzuschätzenden Flugsicherheits-Webseite "Aviation Herald", die A380-800, A6-EUL von Emirates und die deutsche Challenger 604, D-AMSC von MHS Aviation beteiligt. Die A380 auf dem Weg von Dubai nach Sydney war auf Flugfläche 350 unterwegs, als ihr in der Gegenrichtung und rund 300 Meter tiefer fliegend die deutsche Challenger auf dem Weg von den Malediven nach Abu Dhabi entgegen kam. 

Kurz nach der Begegnung wurde die Challenger von derartig starken Wirbelschleppen der A380 getroffen, dass der zweistrahlige Business Jet unkontrollierbar wurde und hohe Beschleunigungen erreichte, während derer er rund 3000 Meter Höhe verlor. Die Besatzung konnte das Flugzeug stabilisieren, entschied sich aber, nach Muskat auszuweichen, um dort sofort zu landen. Mehrere, nicht angeschnallte Insassen der Challenger wurden bei den Manövern verletzt. Angeblich wurde das Flugzeug dabei derartig überlastet, dass es als wirtschaftlicher Totalschaden gilt. Die A380 flog unbeschadet weiter.

Der Aviation Herald berichtet ebenfalls, die Challenger habe drei bis fünf Rollen ausgeführt und beide Triebwerke seien ausgefallen. Die Staudruckturbine habe sich, vermutlich wegen der hohen g-Belastungen, nicht ausfahren lassen. Dennoch habe die Besatzung das Flugzeug mit roher Gewalt abfangen und danach beide Triebwerke wieder anlassen können, um eine geordnete Notlandung durchzuführen.

Die Behörden des Oman und die deutsche Untersuchungsbehörde BfU haben den Zwischenfall grundsätzlich bestätigt. Nähere Details liegen noch nicht vor. Die Flugsicherungsstellen weltweit sollen als Reaktion bereits gewarnt worden sein, zusätzliche Schutzdistanzen unter fliegenden A380 freizuhalten. Ein erster BfU-Zwischenbericht wird nicht vor Mitte März erwartet.