Die auf dem Vorfeld in Victorville bereits als fertiggestelltes Flugzeug und mit der US-Registrierung N818WM beobachtete Celera 500L wurde von dem kleinen Unternehmen Otto Aviation Group im kalifornischen Yorba Linda gebaut, das auch in Victorville Hallenfläche gemietet hat. Das Unternehmen gehört dem pensionierten Physiker William M. Otto, der einst einer der leitenden Avionik-Entwicklungsingenieure im B-1-Bomberprogramm war. Unklar ist, ob das neuartige Flugzeug bereits in der Luft war. Seine FAA-Zulassung besteht seit Ende März. Die Webseite "The Drive" veröffentlichte ein Foto, das Techniker bei Arbeiten am Flugzeug zeigen.
Die einmotorige Celera 500L mit Druckpropeller erinnert von der Größe her entfernt an die Piaggio Avanti, kommt aber mit einem Triebwerk aus. Der tropfenförmige Verbundwerkstoff-Rumpf sorgt für besonders niedrigen Strömungswiderstand und bietet zugleich im Passagierabteil relativ viel Kabinendurchmesser und -höhe. Unmittelbar hinter der Kabine ist der extrem schlanke Laminar-Flügel in Mitteldeckeranordnung mit säbelartig auslaufenden Flügelspitzen montiert. Auch das Höhenleitwerk ist ähnlich geformt. Im Rumpfheck befindet sich ein offenbar größerer Raum für die Antriebseinheit, die ihre Kraft auf einen Fünfblatt-Verstellpropeller an der Heckspitze überträgt. Ein von Otto Aviation eingereichtes Patent beschreibt ein neuartiges System von Schlitzen im Flügel, mit denen die Ruderwirkung ergänzt wird.
Die ungewöhnliche, avantgardistische Auslegung und die auf extrem niedrigen Widerstand ausgelegte Formgebung könnten ein Hinweis sein, dass die Celera 500L eine Art Testträger für künftige Antriebskonzepte, etwa Brennstoffzellen, oder besonders strömungsgünstige und leichte Verkehrsflugzeuge sein könnte. Die FAA verzeichnet bisher nur dieses eine Flugzeug des neuen Musters, von dem noch keine näheren Angaben vorliegen. Als derzeitige Antriebsquelle dient, so die FAA-Registrierung, ein Kolbenmotor.