Die neue Flügelproduktionshalle für die 777X, bei Boeing wird sie kurz "CWC" (Composite Wing Center) genannt, habe ihr Dach erhalten und könne nun auf den Einbau der drei riesigen Autoklaven vorbereitet werden, meldete Boeing-Marketingchef Randy Tinseth. Der Bau der 120.000 Quadratmeter großen Halle liege damit im Zeitplan. Ihre Fertigstellung sei im Mai 2016 vorgesehen. Die Fläche zur Installation der Autoklaven sei bereits vollendet worden, so dass demnächst der erste der drei "Backöfen" für die 777X eingebaut werden könne. Dessen Montage, gleich neben der Hallenbaustelle, sei auch schon fast abgeschlossen.
Die drei Autoklaven sind das Herzstück der neuen Halle. In ihnen werden die Kohlefasermatten für die bis zu 37,8 Meter langen 777X-Flügelsektionen mit Kunstharz verbacken. Der neue Kohlefaserflügel ist derartig groß, dass Boeing sich für seinen Bau direkt neben der Endmontagehalle entschieden hatte. Die 777X-Flügel, sie entsprechen technisch einer Weiterentwicklung des 787-Flügels in der vierten Generation, will Boeing mit Hilfe deutscher Industrieroboter weitgehend automatisiert bauen lassen. Auch in der Rumpfmontage und beim Lackieren setzt der amerikanische Hersteller verstärkt auf Automatisierung. Die erste Boeing 777X soll 2020 ausgeliefert werden.
Dank ihres leichteren CFK-Flügels kommt die 777X mit weniger starken Triebwerken aus, als ihre heutige Aluminiumschwester 777-300ER. Dadurch verspricht sich Boeing deutliche Verbrauchseinsparungen der neuen Flugzeuggeneration, die der größe Zweistrahler der Welt sein wird und auch darin die 777-300ER ablöst.