Änderungen an der Flugsteuerung und der umstrittenen Trimmautomatik MCAS bringen die Boeing 737 MAX zurück ins Spiel. Der nach zwei Totalverlusten – an Bord der Unglücksflüge JT610 und ET302 starben 346 Menschen – gesperrte Jet steht kurz vor der Wiederzulassung in den Vereinigten Staaten und in Europa. "Unsere Analysen zeigen, dass diese [Änderungen] sicher sind", wird Ky von "Bloomberg" zitiert. Die EASA werde die 737 MAX daher im November freigeben. Das Dekret werde nach einer vierwöchigen Kommentierungsphase rechtskräftig – noch vor dem Jahreswechsel könnte die 737 MAX in Europa wieder fliegen.

"Sicher genug"
Die EASA hatte im September eigene Testflüge mit der 737 MAX durchgeführt, der Wiederzulassung in Europa wird eine Freigabe durch die US-Luftfahrtaufsicht FAA vorausgehen. Die FAA war nach den Unglücken selbst stark in die Kritik geraten – die Behörde sei ihrer Aufsichtsfunktion bei Boeing nicht gerecht geworden, lautet der zentrale Vorwurf. "Wir haben viel Respekt vor der technischen Expertise unserer Kollegen bei der FAA – und andersrum", sagte Ky. "Auf dieser Basis können unsere Beziehungen wieder wachsen."

Synthetischer Extrasensor kommt später
Boeing hat bei den aktuellen Modifikationen auf einen dritten AoA-Sensor am Bug der 737 MAX verzichtet – wird aber einen "synthetischen Sensor" nachreichen. Dieser wesentlichen Forderung der EASA darf Boeing später nachkommen. Die Softwarelösung wird zum Zulassungsstandard der 2022 erwarteten 737 MAX 10 gehören und kann in andere 737 MAX nachgerüstet werden. Die modifizierte Flugsteuerung sei aber auch ohne den Extrasensor "ausreichend sicher" für eine Wiederzulassung, sagte Ky.