Hersteller bietet verdichtete Bestuhlung an
Airbus A380: Mehr Umsatz durch mehr Sitze

Zehn Jahre nach dem Erstflug der A380 will Airbus den Airlines den Riesen durch eine wahlweise dichtere Bestuhlung, die zu mehr Umsatz führe, schmackhaft machen.

Airbus A380: Mehr Umsatz durch mehr Sitze

Die A380 werde heute bereits auf rund 100 Routen zu 45 Zielen eingesetzt, teilte Airbus am Donnerstag mit. Der Riese könne dank seines großen Kabinenvolumens problemlos an sich verändernde Reise- und Buchungsgewohnheiten angepasst werden, um damit möglichst hohe Umsätze für seine Betreiber zu erzeugen. Der Anteil regionaler Routen an den A380-Flügen nehme zum Beispiel zu.

Emirates übernimmt am Freitag in Hamburg ihren bereits 60. Airbus A380 (Archivbild). Foto und Copyright: Airbus

Viele Airlines fügten an Bord der A380 Abteile der Premium Economy Class hinzu, die den Umsatz pro Jahr und Flugzeug um 13 Millionen Dollar erhöhen könnten. Außerdem biete Airbus neuerdings offiziell die Bestuhlung mit Elferreihen in der "Budget Economy Class" im Hauptdeck an. Mit deren Hilfe kann das Flugzeug auf Wunsch der Airlines den für die Premium Economy Class zusätzlich benötigten Raum wieder "herausholen", so dass die Gesamt-Passagierzahl an Bord nicht sinkt. Zwar wahrt Airbus auch in der Budget Economy Class die Standard-Sitzbreite von 18 Zoll (46 Zentimeter), auf den Fensterplätzen ergeben sich aber bei weit nach außen reichenden elf Sitzen pro Reihe durch die Rumpfbiegung Einschränkungen des Fuß- und Beinraumes.

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Frank Vermeire, Head of A380 Marketing bei Airbus, sagte: "Wir planen noch weitere Optimierungen des Kabinenraums an Bord. Geplant sind zusätzlicher Platz für Business Class-Sitze und noch mehr Premium-Economy-Plätze. Durch die erhöhte Standardbestuhlung (künftig 544 statt 525 Sitze) und durch höhere Erträge der Sitze lassen sich pro Flugzeug zuätzliche Umsätze von 20 Millionen Dollar pro Jahr und Flugzeug erzielen." Laut Airbus gibt es bereits Airline-Interessenten, die 600 Passagiere in einer Zweiklassenbestuhlung an Bord unterbringen wollen.

Aktuell zählt Airbus 317 feste Bestellungen für die A380 von 18 Kunden. Damit beherrsche man 90 Prozent des Marktes für sehr große Passagierflugzeuge. Bisher stünden über 150 Flugzeuge bei 13 Betreibern im Einsatz, die monatlich zwei Millionen Passagiere beförderten. Alle vier Minuten starte oder lande weltweit eine A380.

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Am Freitag übernimmt Emirates in Hamburg ihren 60. Airbus A380. Er trägt die Registrierung A6-EOH und die Werknummer MSN174. Die Fluggesellschaft aus Dubai hat als größter A380-Kunde 140 Flugzeuge fest bestellt und lockt bereits mit der Bestellung weiterer 200 Jets, falls Airbus den Vierstrahler mit aktuellen, sparsameren Triebwerken zur "A380neo" modernisiert. Emirates hofft dadurch auf zweistellige Verbrauchsverbesserungen.

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Erscheinungsdatum 05.06.2023