Die A380 sei aus heutiger Sicht zehn Jahre zu früh gekommen, sagte Brégier der französischen Wirtschaftszeitung "Les Echos". Der Markt habe sich langsamer entwickelt. Auf lange Sicht bestreite Airbus nicht die Notwendigkeit einer Überarbeitung der A380 mit neuen Triebwerken und besserer Aerodynamik. Diese Investition lohne sich aber unternehmerisch für Airbus noch nicht. Stattdessen werde man kurzfristig die Wirtschaftlichkeit der A380 durch eine Bestuhlung mit mehr Passagiersitzen verbessern, so der Chef der Airbus-Zivilflugsparte in dem am Montag veröffentlichten Interview.
Für die am Dienstag beginnnende Messe "Aircraft Interiors" in Hamburg hatte Airbus bereits die Vorstellung einer neuartigen "Budget Economy Class" mit Elferreihen in der A380 angekündigt. Der Flugzeughersteller will dadurch, statt bisher 525 Passagieren in Normalausführung, mit neuartiger Vierklassenbestuhlung wahlweise auch 544 Fluggäste an Bord unterbringen. Trotz schmalerer Gänge und weiter außen platzierter Fenstersitze soll eine Mindest-Sitzbreite von 18 Zoll (45,72 cm) gewahrt bleiben. Damit werde an Bord der A380 der Komfort gegenüber verdichteten Bestuhlungen bei der Konkurrenz übertroffen, so Airbus.
Zugelassen ist die A380 sogar für 853 Passagiere, deren sichere Evakuierung an einem eigens entsprechend eng bestuhlten Prototypen vor den Luftfahrtbehörden in Hamburg praktisch demonstriert worden war. Dabei müssen alle Passagiere und die Besatzung (hier 20 weitere Personen) binnen 90 Sekunden durch die Hälfte der Türen und Notausgänge das Flugzeug verlassen.
Airbus will in diesem Jahr erstmals in der A380-Produktion schwarze Zahlen erreichen. Allerdings benötigt der Hersteller in den nächsten Jahren neue Aufträge, deren Erteilung A380-Großkunde Emirates von einer vorherigen Modernisierung der Triebwerke abhängig macht. Im Gegenzug lockt Emirates bereits mit der Bestellung von bis zu 200 "A380neo".




