Die neue Suchkampagne des Bergungsunternehmens Ocean Infinity soll am 30. Dezember beginnen, im Sommerhalbjahr auf der Südhalbkugel, und ist mit 55 Tagen angesetzt. Die Suchfirma wird nur im Erfolgsfall mit 70 Millionen Dollar bezahlt, sonst trägt sie die Kosten der Suche alleine. Dies vereinbarte das Verkehrsministerium Malaysias, jenem Land, in dem das verschollene Flugzeug registriert war.
Absichtlicher Zickzack-Kurs?
Flug MH370, ein Linienflug von Kuala Lumpur nach Peking, war am 8. März 2014 unter auffälligen Umständen, ohne Notfallmeldung, in einem stundenlangen, offenbar absichtlichen, Zickzackflug aus dem Überwachungsbereich der Flugsicherung verschwunden und scheinbar spurlos, ohne Wrack, Ölflecken oder sonstige Trümmerspuren, verschollen. Auch von den 239 Menschen an Bord fehlt seitdem jede Spur. Es wird angenommen, dass das Flugzeug nach vielfachen, sehr ungewöhnlichen und präzisen Kursänderungen absichtlich von einem sehr gut ausgebildeten Piloten über einer besonders tiefen Stelle des Meeresbodens im Indischen Ozean zum Absturz gebracht oder dort absichtlich sanft gewassert wurde, um ein größeres Trümmerfeld zu vermeiden. Ein denkbares Motiv dafür könnte sein, um bei einem hier theoretisch unterstellten, erweiterten Selbstmord trotzdem die Versicherungssumme für die eigenen Hinterbliebenen zu kassieren.
Kein Wrack, kaum Trümmer
Trotz einer sehr aufwändigen Wracksuche mit 50 Flugzeugen und 60 Bergungsschiffen aus 26 Staaten konnten bisher nur wenige kleine Trümmerteile, darunter Fragmente von Landeklappen, gefunden werden, die von Meeresströmungen bis an die afrikanische Ostküste getrieben worden waren. 2018 hatte Ocean Infinity eine erste Suche nach drei Monaten abgebrochen. Das Unternehmen hat nun neue Freiheiten, in eigenen Suchgebieten zu arbeiten und nicht nur in ihm administrativ vorgegebenen Arealen.
Vernetzte Drohnen erzeugen ein Kartenbild
Die Bergungsfirma nutzt zur Unterwassererkundung eine Flotte von in Norwegen gebauten Drohnen-Mutter- und Bergungsschiffen, die autonome, unbemannte Unterwasserfahrzeuge aussetzen können. Die Tauchdrohnen können frei in extremer Tiefe arbeiten und kartografieren den dortigen Meeresgrund mit akustischen Signalen. Die per Computer vernetzten Drohnen gewinnen dabei ein Gesamtbild, das qualitativ ausreicht, um einzelne Wracks, etwa verunglückte U-Boote, zu finden. Der Meeresboden im Suchgebiet im Indischen Ozean vor der australischen Westküste besteht teilweise aus mehrere tausend Meter tiefen Schluchten, in denen es Erdrutsche gibt, sodass ein einmal dort versunkenes Wrack mittlerweile auch verschüttet sein könnte.





