Die neueste Testmaschine mit LEAP-1A-Triebwerken sei inzwischen sechs Mal gestartet und habe 24 Flugstunden auf dem Konto. Das A320neo-Programm befinde sich im Zeitplan, versicherte Evrard. Airbus werde die erste A320neo mit dem PW-Antrieb im vierten Quartal ausliefern.
Qatar Airways soll die A320neo dann als weltweiter Erstbetreiber erhalten. "Ein guter Ansporn für uns, pünklich und gut zu sein", scherzte Evrard. Qatar Airways-Chef Akbar Al-Baker hat sich bei Airbus den Ruf eines nicht ganz einfachen Kunden erarbeitet.
An der Qualität der ersten A350 fanden Qatar Airways und ihr Chef offenbar aber nichts auszusetzen. Die Airline sei mit den Flugzeugen sehr zufrieden, sagte Evrard. Auch die A350-1000 wird ihr EIS bei Qatar Airways in Doha haben. Airbus beginnt Anfang 2016 mit der Endmontage der Langversion, die 2017 in Serie ausgeliefert wird.
Die Produktion des neuen Twins laufe plangemäß, sagte Evrard. Derzeit arbeitete die Endlinie Toulouse an der Fertigstellung von 21 Flugzeugen, 2017 werde Airbus die Monatsrate auf zehn A350 hochfahren.
Im selben Jahr will Airbus fünfmal so viele A320 bauen - 50 statt 42 Monatseinheiten. In Hamburg und Toulouse sollen dann 25 beziehungsweise 17 A320 pro Monat fertig werden, die chinesische Endlinie Tianjin und das neue US-Werk Mobile in Alabama jeweils vier Flugzeuge beisteuern.
Airbus nimmt seine 600 Millionen US-Dollar teure "FAL-Abama" im Spätsommer in Betrieb. Mitte 2016 soll Jetblue den ersten in den Vereinigten Staaten gebauten Airbus erhalten, eine A321. 2017 baut das Werk auch die A320neo.
Die angepeilte Produktion von 600 A320 im Jahr könnte sogar noch zu wenig sein, um die Nachfrage nach dem Flugzeug zu bedienen, sagte Airbus-Marketingchef John Leahy. "Wir prüfen, ob wir die Produktion auf mehr als 60 Maschinen ausweiten können."
Für die ausgeklügelte Logistik zwischen den Werken entwickelt Airbus gerade neue Beluga-Frachter auf Basis der A330. Der um einen Meter im Durchmesser vergrößerte Frachtraum der "Beluga XL" biete 30 Prozent mehr Ladevolumen und zwölf Prozent mehr Zuladung als die aktuellen Werksfrachter, sagte Evrard.
So könne das Flugzeug beispielsweise zwei A350-Tragflächen aufnehmen. Erste Flugtests der neuen Beluga seien 2017 geplant. Ab 2019 werde Airbus die neue Beluga-Generation im täglichen Verkehr an die Endlinien einsetzen.




