Emirates-Präsident Tim Clark habe am Dienstag in Dubai erklärt, die Airline erwäge eine Erhöhung ihres Auftragsbestandes herkömmlicher A380ceo von 142 auf 200 Flugzeuge, berichteten Medien aus der Region übereinstimmend. Die Airline hat für das Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr 2015 ein Ergebnis von 2,2 Milliarden Dollar gemeldet, 50 Prozent mehr als im Vorjahr.
Ursprünglich hatte Emirates von Airbus eine möglichst schnelle Verfügbarkeit der neuen A380neo gefordert. Im Gegenzug war eine Bestellung von 200 Flugzeugen dieser noch nicht beschlossenen, verbesserten Generation in Aussicht gestellt worden. Nun scheint Emirates gewillt, zusätzliche A380 auch in herkömmlicher Form abzunehmen, um ihr weiteres Wachstum abdecken zu können. Außerdem will das Unternehmen seine jeweils ältesten Flugzeuge durch fabrikneue ersetzen.
Neuerliche Nachbestellung könnte A380-Produktion ausgelastet halten
Mit der nochmaligen Emirates-Nachbestellung herkömmlicher A380 würde Airbus mehr Zeit gewinnen, eine mit überarbeiteten oder neuen Rolls-Royce-Triebwerken optimierte A380neo zu konzipieren. Diese Variante wird frühestens Anfang bis Mitte des nächsten Jahrzehnts im Dienst erwartet. Airbus hatte das Erreichen schwarzer Zahlen in der reinen A380-Produktion als Vorrangziel ausgegeben und will deshalb mit Investitionen in eine überarbeitete A380-Version noch warten.
Von den 319 bestellten herkömmlichen A380ceo sind bereits 187 Flugzeuge ausgeliefert worden. Deswegen wird noch in diesem Jahr eine deutliche Senkung der jetzigen Produktionsrate von 20 bis 25 Flugzeugen im Jahr für möglich gehalten, falls Airbus keine nennenswerten neuen Aufträge erhält. Angekündigt ist bereits ein Reduzierung auf 1,7 Flugzeuge im Monat, also nur noch 20 im Jahr. In Hamburg fängt Airbus die sinkende A380-Nachfrage mit einer Erweiterung der dortigen A320-Endmontage um eine vierte Linie auf.