747-8I vor dem Aus: Hier fliegen die letzten Passagier-Jumbos Koreas

Jumbo-Hochburg Seoul-Incheon
Hier fliegen die letzten Boeing 747-8I Koreas - noch

Veröffentlicht am 19.06.2024

Korean Air Lines ist einer der letzten Betreiber der Boeing 747-8I. Aktuell befinden sich acht Exemplare in der Flotte – aber nicht mehr lange. Denn Anfang Mai hatte die Fluggesellschaft fünf davon an die Sierra Nevada Corporation für die Summe von rund 675 Millionen Dollar verkauft. Das US-Unternehmen baut die Airline im Auftrag der US Air Force zu fliegenden Kommandoposten um. Sie ersetzen die Boeing E-4B Nightwatch, gerne auch als "Weltuntergangsflugzeug" bezeichnet. Im Fall eines Atomkriegs oder anderen Katastrophen sollen sie als fliegender Befehlsstand dienen.

Erster Jumbo bald weg

Bis September 2025 plant Sierra Nevada die Übernahme der Maschinen aus Korea. Der erste Jumbo, vermutlich die HL7630, wird aber schon in den kommenden Wochen in Dayton, Ohio, erwartet. In den dort neu errichteten Hangars beginnt dann die aufwendige Umrüstung. Um die Arbeiten zu vereinfachen, setzt die Firma auf ein komplett digitales Modell der 747.

Boeing 747-8 als Kommandoposten Computergrafik
Sierra Nevada Corporation

Zehn 747-8I bestellt

Ihre erste 747-8 Intercontinental übernahm Korean am 25. August 2015. Sie trug die Kennung HL7630. Die Airline hatte im Dezember 2009 fünf Einheiten der Passagierausführung bestellt und im Jahr 2013 weitere fünf geordert. Die HL7644 hatte dann am 30. Juli 2017 die Ehre, als letzte gebaute Passagier-747 ausgeliefert zu werden. Die HL7643 ging 2021 als VIP-Flugzeug an die südkoreanische Regierung. Neben den Passagierjets verfügt die Fluggesellschaft auch über sieben Frachter 747-8F.

Was passiert mit dem Rest?

Nach dem Verkauf der fünf Flugzeuge in den USA bleiben noch drei Maschinen übrig, eigentlich zu wenig für einen rentablen Betrieb. Da die US Air Force aber noch keine endgültige Stückzahl für den E-4B-Nachfolger festgelegt hat, könnte das Trio ebenfalls in die USA übersiedeln. Schließlich hatte das Pentagon den Bedarf zeitweise auf acht bis zehn Kommandoposten beziffert.

Boeing 747-8 Air China Anflug
Patrick Hoeveler

Nur noch zwei Betreiber

Damit verbleiben nur noch zwei Betreiber: Air China (sieben Exemplare) und die Lufthansa als größter Betreiber mit 19 Jets halten die Fahne des modernsten Passagier-Jumbos weiter hoch.