Airbus-Konzern-Technikvorstand (CTO) Grazia Vittadini präsentierte das Konzept am Mittwoch in Toulouse. Vorrangiges Ziel sei ein Sicherheitsgewinn gegenüber dem Zweimanncockpit, keine Kosteneinsparung, sagte die leitende Ingenieurin. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz sollten beispielsweise zur Unterstützung des Piloten Anweisungen der Flugsicherung unmissverständlich in Text übersetzt werden.
Außerdem werde eine multispektrale Kameraanlage an Bord auch Rollwegschilder und Hindernisse am Boden bei Tag und Nacht besser erkennen können. Dazu erprobt Airbus auch das Lasersystem Lidar. Mit dessen Hilfe und mit mehreren Bordkameras, darunter hoch auflösende optische und Infrarotkameras, lassen sich Präzisions-Anflugverfahren an Flughäfen generieren, auch wenn es dort kein ILS gibt.
Airbus-Ingenieurvorstand Jean-Brice Dumont sagte, bei einem Einmann-Cockpit müssten alle Systeme auch auf jederzeitigen, vollautomatischen Betrieb vorbereitet sein, falls der verbliebene Pilot aus irgendeinem Grund ausfalle. Sicherheit sei das oberste Gebot. Airbus testet das vereinfachte Simulatorcockpit bereits mit eigenen und Kundenpiloten. Die jetzigen Tests bereiten noch kein tatsächliches Verkehrsflugzeug-Cockpit für den Serienbau vor, sondern dienen vor allem der internen Grundlagenforschung des Herstellers.