Kurioser Hubschrauberabsturz - Heli schmiert ab wegen Pinguin an Bord

Kurioser Unfall – Heli verunglückt beim Start
Hubschrauber stürzt ab - wegen Pinguin an Bord

Zuletzt aktualisiert am 15.04.2025

Die Robinson R44 mit der Kennung ZS-RJC war am 19. Januar 2025 vom Chief Dawid Stuurman Aerodrome in der südafrikanischen Eastern Cape Province gestartet. An Bord befanden sich neben dem Piloten drei Passagiere, die einen Vermessungsflug aus der Luft durchführten. Ihr Ziel war die unbewohnte Insel Bird Island, die zu einem Naturschutzgebiet gehört. Nachdem die Spezialisten ihre Arbeit abgeschlossen hatten, landete der Pilot den Hubschrauber sicher auf dem Inselgebiet. Einer der Spezialisten wollte jedoch einen der auf der Insel lebenden Pinguine mit zurück zum Flugplatz nehmen – ein fataler Fehler.

Laut dem jetzt veröffentlichten Unfallbericht stimmte der Pilot zu, und der Pinguin kam in einen Karton aus Pappe. Diesen hielt der Passagier auf dem linken vorderen Sitz in seinem Schoß fest. Der Pilot schloss seine Vorflugkontrolle ohne besondere Vorkommnisse ab, stieg ein und startete das Triebwerk. Schließlich hob er ab und machte sich auf den Rückweg. Doch plötzlich rutschte der Karton samt Pinguin nach rechts, vielleicht aufgrund von Bewegungen des verängstigten Tiers, und geriet in die Steuerorgane.

Absturz aus 15 Metern

Die Box fiel genau auf den für die zyklische Blattverstellung zuständigen Steuerknüppel und drückte ihn komplett nach rechts. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Helikopter in einer Höhe von rund 15 Metern und rollte aufgrund der fehlerhaften Steuereingabe plötzlich nach rechts. Der Pilot konnte nicht rechtzeitig gegenhalten, so dass die Blätter des Hauptrotors den Boden berührten. Nur knapp 20 Meter vom Startpunkt entfernt schlug die Robinson mit der Steuerbord-Seite auf dem Boden auf und erlitt dabei schwere Schäden. Die vier Personen an Bord blieben wie durch ein Wunder unverletzt – und auch der Pinguin kam mit dem Schrecken davon. Zum Zeitpunkt des Unglücks hatte die R44 noch 90 Liter Avgas-100LL-Treibstoff in den zwei Tanks.

Fehler des Piloten

Der Unfallbericht der South African Civil Aviation Authority (SACAA) kommt zu dem Schluss, dass der Pilot eine fehlerhafte Risiko-Einschätzung bezüglich des Transports des Pinguins in einer Pappschachtel vorgenommen hat. Dabei verstieß er gegen die Vorschrift, dass vor dem Start sämtliche Ausrüstung, Gepäck und lose Gegenstände verstaut und gesichert zu sein haben, um Verletzungen oder Schäden bei Turbulenzen oder ungewöhnlichen Flugmanövern zu vermeiden.