Airbus habe Eric Schulz (54) ab Januar zum Nachfolger von John Leahy (67) ernannt, teilte Airbus am Dienstag mit. Schulz wechsele mit dem neuen Jahr von von Rolls-Royce, wo er den Bereich zivile Triebwerke leitet, zu Airbus. Für eine Übergangszeit werde ihn John Leahy dort noch unterstützen. Schulz begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 1986 bei Aerospatiale-Sogerma und war seitdem in leitender Position bei Unternehmen wie UTA, Air France, AOM, Air Liberté/ British Airways, Goodrich, EADS und Rolls-Royce tätig. Schulz hält Master-Titel sowohl im Fach Maschinenbau der École d‘ingénieurs in Genf als auch im Fach Luftfahrttechnik der Pariser École supérieure des techniques aérospatiales (ESTA).

Nach 33 Jahren verlässt dagegen John Leahy das Unternehmen in den Ruhestand. Der New Yorker, einst Fluglehrer und Flugzeugverkäufer von Kolbenmotorflugzeugen, arbeitete sich mit herausragendem Verhandlungsgeschick, technischem Verständnis und Einfühlungsvermögen in die Kundenbedürfnisse als meisterhafter Präsentator bei Airbus ab 1986 zum Co-Geschäftsführer hinauf. Er war am Verkauf von 16.000 Flugzeugen beteiligt, die eine Billion Dollar an Verkaufswert überschritten haben sollen. Ein Großteil seiner Arbeitszeit bestand aus Kundenbesuchen und Präsentationen. Jahrzehntelang verbrachte er mehrere Nächte pro Woche bei seinen globalen Reisen an Bord von Flugzeugen.
Leahy hatte aber auch bei Airbus ein gewichtiges Wort bei der Entwicklung neuer Produkte. So war er an der Konzeption der völlig neu entwickelten A350 entscheidend beteiligt, nachdem Airbus zunächst nur eine Überarbeitung der A330 geplant hatte.
Leahy's Stärke war insbesondere großes Geschick im Umgang mit neu gegründeten Airlines und noch völlig unbekannten Airlines aus Entwicklungsländern, etwa aus Asien, die er stets mit protokollarischer Perfektion und vollem Respekt behandelte. Eine große Stabsabteilung sammelte, von Leahy gefürchtet straff geführt, alle Informationen zu den Kundenstrategien, Plänen und Bedürfnissen der Kundenairlines, denen Leahy dann maßgeschneiderte Angebote unterbreitete. Leahy hatte bereits angekündigt, im Ruhestand aus Toulouse nach Florida umziehen zu wollen.
„Ich kann John Leahy nicht genug danken – beruflich wie persönlich. Sein Beitrag zum Erfolg des Zivilflugzeuggeschäfts von Airbus ist schlicht grandios. Sein unermüdlicher Einsatz, seine Vision und sein Engagement trugen wesentlich dazu bei, das Unternehmen vom Herausforderer zum Weltmarktführer zu entwickeln. Ganz gleich wie groß die Herausforderung auch sein mochte, ich habe nie erlebt, dass John jemals aufgegeben hätte“, sagte Airbus-Konzernchef Tom Enders. „Durch seinen ungeheuren Kampfgeist und seine unerschütterliche Loyalität gegenüber Airbus ist er für viele eine Inspiration, mich eingeschlossen. Er ist für mich ein guter persönlicher Freund geworden, und ich wünsche ihm einen wohlverdienten, erholsamen Ruhestand!“




