Letzter Flieger weg
Air Baltic schließt das Kapitel 737 endgültig ab

Schon seit Monaten führte die Boeing 737 in der Flotte von Air Baltic nur noch ein Schattendasein. Vergangenen Donnerstag verließ die letzte 737-300 endgültig ihre alte Heimat Riga – und wartet nun in Tschechien auf neue Taten. Air Baltic wächst derweil weiter.

Kommen und Gehen bei Lettlands Flag Carrier Air Baltic: Mitte Dezember übernahm die Airline aus Riga mit den Maschinen YL-AAX und YL-AAY ihren 24. und 25. Airbus A220-300. 20 davon hat Air Baltic derzeit im Betrieb, fünf sind momentan geparkt. Ein Flugzeug, das fast zwei Jahrzehnte den Alltag bei Air Baltic prägte, sucht man seit Donnerstag derweil in Riga vergebens: zwei Tage, nachdem die beiden neuen A220 eingetroffen waren, schickte Air Baltic ihre letzte Boeing 737 vom Hof: die 737-300 mit dem Kennzeichen YL-BBX verließ ihre lettische Heimat Richtung Ostrava in der Tschechischen Republik.

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Noch nicht am Ende

Für das gut 21 Jahre alte Flugzeug ist die fliegerische Laufbahn jedoch nicht beendet. Ihr neuer Eigentümer, die Wartungsfirma Magnetic MRO aus Tallinn (Estland), bereitet die YL-BBX in den kommenden Wochen für neue Aufgaben vor, so dass sie wohl noch einige Zeit am Himmel zu sehen sein wird. Magnetic MRO hatte im Februar 2020 vier 737-300 von Air Baltic abgekauft. Die Ausmusterung der 737 war in Riga bereits damals beschlossene Sache, die Corona-Pandemie beschleunigte den Prozess jedoch auch hier: Der letzte kommerzielle Flug einer Air Baltic-737 datiert vom 16. März. Seitdem standen die drei verbliebenen Maschinen untätig in Riga. Zwei verließen die lettische Hauptstadt Anfang November Richtung Kiew, bevor die YL-BBX am 17. Dezember das Licht ausmachte.

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Die Boeing 737 trug Anfang der 2000er-Jahre entscheidend dazu bei, Air Baltic als führende Airline im Baltikum zu etablieren.

Dank an die 737

Air Baltic wird sich künftig voll und ganz auf die A220 konzentrieren. 50 Exemplare des Kanada-Airbus hat die Airline insgesamt bestellt. Das erste erreichte Riga im November 2016, als die A220 noch Bombardier CSeries hieß. Air Baltic-Chef Martin Gauss, der die A220 als Pilot auch selbst fliegt, freut sich auf die Zukunft als reiner A220-Carrier, weiß aber auch, was seine Airline der 737 zu verdanken hat: "Die Boeing 737 war 17 Jahre lang ein wichtiger Bestandteil der Air Baltic-Flotte. Sie war unser Durchbruch und hat dazu beigetragen, uns als starke regionale Fluggesellschaft zu etablieren."

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Erscheinungsdatum 05.09.2023