Bestseller von Airbus Helicopters ist immer noch die Ecureuil-Familie, für die allein 216 Aufträge verbucht wurden. Im zivilen Bereich ist man damit nach wie vor klarer Marktführer mit 56 Prozent Anteil. Die Flugstunden der Airbus-Hubschrauberflotte haben nun wieder das Niveau von vor der COVID 2019 erreicht, so der Hersteller.
"2022 war ein Jahr … in einem Kontext der Instabilität durch den Krieg in der Ukraine und einer fragilen Lieferkette …", sagte Bruno Even, CEO von Airbus Helicopters. "Unsere Aufträge kamen von 203 Kunden aus 48 Ländern, was die Bedeutung unseres globalen Netzwerks unterstreicht …"
Was das neueste Modell H160 betrifft steht die lange überfällige amerikanische FAA-Zulassung immer noch aus. Ein Datum, wann diese erfolgen könnte, wurde wieder nicht genannt. Immerhin wurde die H160 von All Nippon Helicopter in Japan in Dienst gestellt, und die französische Marine erhielt die erste H160 für SAR-Einsätze.
Sowohl für den zivilen als auch für den militärischen Bereich wurden bedeutende Support- und Dienstleistungsverträge unterzeichnet. Der wichtigste war sicher ein NHIndustries-Vertrag mit NAHEMA für die französischen und deutschen NH90. Der NH90 wird allerdings auch von Australien nun aus der Flotte geworfen.
"Es ist keine Überraschung, dass die Sicherheit derzeit für viele Länder Priorität hat. Dies spiegelt sich in unserem Auftragsbuch mit einem wichtigen Vertrag über 27 H125 mit unserem langjährigen Partner, den brasilianischen Streitkräften, wider. Wir haben eine umfangreiche Modernisierung des Tiger-Hubschraubers für die französische und spanische Armee auf den Weg gebracht, und wir kommen auch mit der Konstruktion der Montagelinie für den H175M in Broughton voran, falls wir die Kampagne für den neuen mittelschweren Hubschrauber in Großbritannien gewinnen sollten", so Even weiter. Beim Tiger MkIII ist immer noch die deutsche Position unklar.
Im militärischen Bereich wird die Entwicklung des unbemannten Flugsystems (UAS) VSR700 vorangetrieben und mit der Erprobung von autonomen Start- und Landefähigkeiten auf See begonnen. Im Juni 2022 wurde Airbus Helicopters zum Koordinator des "EU Next Generation Rotorcraft Technologies Project" (ENGRT) bestimmt, einem vom Europäischen Verteidigungsfonds finanzierten Forschungs- und Technologieprojekt, das den Weg für die nächste Generation militärischer Drehflügler in Europa ebnen soll.
Last but not least: "Die Vorstellung unseres DisruptiveLab-Demonstrators auf dem Airbus Summit ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung des Drehflüglers. Der Helikopter, der am 13. Januar erstmals flog, wird unsere Fähigkeit demonstrieren, die CO2-Emissionen um 50 Prozent zu reduzieren", so Even weiter.