So viel Glück hatte die Crew von Tanker 139

Löschflugzeug gecrasht und unverletzt ausgestiegen
So viel Glück hatte die Crew von Tanker 139

Zuletzt aktualisiert am 09.02.2023

Erste Bilder zeigen die beiden Piloten wohlauf in ihren sandfarbenen Fliegeroveralls: Die Crew des Löschflugzeugs hat den Unfall praktisch unverletzt überstanden.

Die Boeing 737-300 war am Montag um 15.25 Uhr vom Busselton-Margaret River Regional Airport in Westaustralien gestartet, um im Nationalpark Fitzgerald River einen Waldbrand zu bekämpfen, der sich auf einer Gesamtfläche von 3750 Hektar ausgebreitet hatte.

Vom Wrack bleibt nur das Leitwerk

Vierzig Minuten später soll die Boeing nach Angaben des australischen Fernsehsenders 9news bei ihrem zweiten Überflug eine Geländekante gestreift haben und anschließend mit eingezogenem Fahrwerk im Gelände aufgesetzt haben. Bei der Bruchlandung geriet Tanker 139, so der Einsatzname der Boeing, selbst in Flammen. Obwohl ein anderes Löschflugzeug versuchte, den Brand zu löschen, blieb von der 737 am Ende nur noch das Leitwerk übrig.

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Dass die Besatzung sich aus der Unfallmaschine befreien konnte praktisch unverletzt von einem Hubschrauber geborgen und nach Hause geflogen werden konnte, bezeichnen selbst erfahrene Unfallexperten als Wunder. Tatsache ist: Im Gegensatz zu einer Reihe anderer Unfälle in der Waldbrandbekämpfung, bei denen die Löschflugzeuge im Flug durch Überbelastung auseinandergebrochen sind und daraufhin unkontrolliert zu Boden stürzten, scheint Tanker 139 bei seiner Bauchlandung kontrolliert in flachem Winkel aufgesetzt zu haben.

Die genaue Unfallursache ermittelt derzeit die Untersuchungsbehörde Australian Transport and Safety Bureau (ATSB).

Deren Chefermittler Angus Mitchell sagte, es sei "bemerkenswert", dass die Beteiligten überlebt hätten. "Wir haben großes Glück, dass wir hier stehen und nicht den Tod der Feuerwehrleute zu beklagen haben."

Einer der beiden Piloten ist John Gallaher, der Flugbetriebsleiter von Coulton Aviation, dem Betreiber der 737-300.

Am 17. Januar gab das Unternehmen bekannt, dass Tanker 139 in Sydney, New South Wales, stationiert wird, nachdem Coulson von der australischen Regierung einen Zweijahresvertrag zur Brandbekämpfung erhalten hatte. Der Fireliner mit der Kennung N619SW hatte vom Flughafen Busselton-Margaret River einige Tage lang Feuerwehreinsätze in der Region durchgeführt.

Neben der 737 hat das Unternehmen auch noch eine für die Brandbekämpfung modifizierte C-130 Hercules in Australien stationiert. Ihr Betrieb ist vorübergehend eingestellt.

Zweiter Unfall in drei Jahren

Vor drei Jahre musste Coulson bereits einmal den Absturz eines seiner Tankflugzeug in Australien beklagen. Damals kamen alle drei amerikanischen Besatzungsmitglieder ums Leben, als eine C-130 mit der linken Tragfläche einen Baum streifte und anschließend ausbrannte.