Das hatten sich die Passagiere des Lufthansa-Fluges LH506 nach Sao Paulo sicher anders vorgestellt. Um 22.36 waren sie – eine halbe Stunde später als geplant – vom Flughafen Frankfurt aus Richtung Brasilien gestartet. Doch schon kurz vor der französisch-schweizerischen Grenze erklärten die Piloten der Boeing 747-8 gegenüber der Flugsicherung in Zürich mittels „Squawk 7700“ eine Luftnotlage. Offenbar hatte ein Rauchmelder im Frachtraum Alarm geschlagen – die Crew entschied sich zur Umkehr nach Frankfurt. Dort wurde die Maschine um kurz nach Mitternacht von der Flughafenfeuerwehr in Empfang genommen.
Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigte eine Sprecherin der Lufthansa den Zwischenfall. Die Crew von Flug LH506 habe sich aufgrund von technischen Unregelmäßigkeiten zur Rückkehr entschieden und vorsorglich eine sogenannte Luftnotlage erklärt. Diese räumt der betroffenen Maschine bevorzugte Landerechte ein. Das vier Jahre alte Flugzeug mit der Kennung D-ABYU werde nun bei Lufthansa Technik untersucht. Die 284 Passagiere verbrachten die Nacht im Hotel. Laut dpa sollte der Flug nach Sao Paulo am Dienstagvormittag erneut angesetzt werden – Stand jetzt ist der Lufthansa-Jumbo allerdings noch in Frankfurt. Der nächste reguläre Lufthansa-Flug nach Sao Paulo startet heute Abend um 22.05.
Ähnlicher Vorfall vergangene Woche
Für Lufthansas Langstreckenflotte war es bereits die zweite ungeplante Umkehr binnen einer Woche. Erst am vergangenen Mittwoch, dem 3. April, hatte ein Airbus A380, der mit 246 Passagieren an Bord von Frankfurt nach Delhi gestartet war, wegen eines technischen Defekts am Hydrauliksystem zu seiner Heimatbasis zurückfliegen müssen. Als das Problem erkannt wurde, war die Maschine bereits mehrere Stunden unterwegs und befand sich gerade über dem Iran. Im Gegensatz zum jüngsten Vorfall gestern Nacht hatten die Piloten des Lufthansa-Fluges LH760 allerdings keinen Luftnotfall erklärt, sondern waren regulär nach Frankfurt zurückgeflogen.