Die Zeitung „Seattle Times“ und die Agentur „Bloomberg“ berichteten, Boeing gebe das Konzept der Rumpfmontage durch Roboter endgültig auf und kehre zu menschlichen Flugzeugbauern zurück. Der Flugzeughersteller hatte in Everett modernste Industrieroboter für seine Fertigungslinie „Fuselage Automated Upright Build“ (FAUB) installiert, in der an sechs Stationen für die Rumpfmontage der 777 und 777X Verbinder, Niete und andere Arbeiten von deutschen Kuka-Industrierobotern durchgeführt werden.
Nach sechs Jahren Aufbauzeit und Millioneninvestitionen kehre der Hersteller wieder zu menschlichen Arbeitskräften zurück. Dies sei zuverlässiger und erfordere weniger Nacharbeiten als die Roboterfertigung. Immer wieder sei es zu unvollständiger Arbeitsausführung der immer paarweise arbeitenden Roboter gekommen. Die Probleme seien auch keine vorübergehenden Kinderkrankheiten. Bis Ende des Jahres werde Boeing die FAUB-Linie auf sogenanne Flextracks zurückrüsten, bei denen Mechaniker die Roboter direkter steuern.
Der neue Kohlefaser-Flügel der 777X wird weiterhin weitgehend durch Roboter hergestellt. Boeing hatte dazu eine eigene Flügelproduktionshalle in Everett errichtet. Airbus hatte, wie von der FLUG REVUE berichtet, mit der „Halle 245“ in Hamburg kürzlich ebenfalls eine stark auf Roboter ausgerichtete Rumpfmontagehalle für die A321 in Betrieb genommen, aus der vergleichbare Probleme bisher nicht bekannt geworden sind.