Der Umsatz der Firmengruppe stieg zwar auf 20,1 Milliarden Dollar. Trotzdem sind die Kanadier angesichts fallender Aktienkurse und Verlusten in der Luftfahrtsparte unter Druck. Die Einstellung des Learjet 85 oder Programme wie die CSeries sorgen mit Verspätungen und Kostensteigerungen für schwindendes Vertrauen. Hier soll ein Führungswechsel Abhilfe schaffen. Seit dem 13. Februar ist Alain Bellemare neuer Präsident und Chief Executive Officer von Bombardier Inc. Er war lange Zeit Chef von Pratt & Whitney Canada und leitete zuletzt die Integration von Goodrich in die United Technologies Corporation (UTC) als Präsident von UTC Propulsion & Aerospace Systems. Bellemare folgt auf Pierre Beaudoin, der als Nachfolger von seinem Vater Laurent Beaudoin Vorsitzender des Aufsichtsrats wird. Damit liegt die Führung von Bombardier erstmals außerhalb der Gründer-Familie. Bellemare will die Profitabilität des Unternehmens steigern und das "wahre Potenzial dieser großartigen Organisation realisieren." Dazu ist dringend Geld nötig: das Firmenkapital soll um rund zwei Milliarden Dollar erhöht werden: 1,5 Milliarden mit Krediten und 600 Millionen mit Aktien. Außerdem will der neue Präsident die Programme straffer ausführen.
Bombardier Aerospace hat im vergangenen Jahr 290 Flugzeuge ausgeliefert; 2013 waren es noch 238. Der Anteil der Geschäftsreiseflugzeuge betrug 204 Exemplare. Die Zahl der verkauften Regional- und Business-Flugzeuge ging jedoch deutlich zurück: 282 statt 388. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 995 Millionen Dollar im Minus.