Fast zwei Jahrzehnte lang war Uganda Airlines komplett vom Himmel verschwunden. Der Flag Carrier des ostafrikanischen Landes, 1976 gegründet, stellte im Jahr 2001 sämtliche Flüge ein und schloss seinen Betrieb. Anfang 2018 lancierte die ugandische Regierung das Comeback der Fluggesellschaft – und die sorgte bei Airbus in Toulouse direkt für Aufsehen, als sie im Frühling 2019 zwei nagelneue A330-800 orderte, noch bevor ihr die Behörden das Luftverkehrsbetreiberzeugnis ausgestellt hatten.

Mit einem Exoten auf die Langstrecke
Dass die Afrikaner mit der kleinen Ausgabe der A330neo auf einen echten Exoten setzen, der andernorts eher wenig Abnehmer findet, trübte die Euphorie in keinster Weise: Kurz vor Weihnachten 2020 durften die Ugander im Airbus-Hauptwerk ihr erstes neues Langstreckenflaggschiff entgegennehmen. Die zweite A330-800 folgte Anfang Februar 2021. Die Flotte ist damit fürs Erste komplett – und Uganda Airlines kann es kaum erwarten, die neuen Großraumtwins endlich von der Kette zu lassen und von Entebbe aus in alle Welt zu schicken. Die Finanzmetropole London und das Nahost-Drehkreuz Dubai stehen als Destinationen ganz oben auf der Wunschliste des Managements.
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Ab Ende März nach Heathrow
Diese Wünsche dürften tatsächlich sehr bald Wirklichkeit werden, denn wie Uganda Airlines stolz verkündet, hat sich der Flag Carrier Landerechte, sogenannte Slots, für London-Heathrow und Dubai International gesichert. Wenn nichts dazwischenkommt, wird eine der beiden A330-800 am 28. März um 6.45 Uhr zum ersten Mal als Linienflug in Großbritanniens Hauptstadt landen. Der Rückflug ins rund neun Stunden entfernte Entebbe ist für 9 Uhr Ortszeit vorgesehen. Bis zu fünf Mal pro Woche könnte sich dieses Szenario von diesem Tag an wiederholen. Zu den geplanten Dubai-Umläufen gibt es noch keine genaueren Informationen.

Weitere Ziele schon im Auge
Für die Ostafrikaner wären die Flüge von Entebbe nach London Comeback und Premiere zugleich. Einst flog die alte Uganda Airlines die Strecke mit Boeing 707 und Zwischenstopp in Rom. Allerdings landete man seinerzeit nicht in Heathrow, sondern in London-Gatwick. Auch Dubai fand sich in jenen Jahren im Flugplan. Währenddessen liebäugelt Uganda Airlines bereits mit Direktflügen von Entebbe nach Guangzhou in China sowie Mumbai in Indien. Durch Codeshare-Abkommen mit anderen Fluggesellschaften wolle man außerdem "für einen nahtlosen globalen Betrieb" sorgen, heißt es aus der Vorstandsetage des Flag Carriers. Um bei so viel Ambition nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, konzentriert sich Uganda Airlines zugleich weiter auf den Ausbau des innerafrikanischen Kurzstreckennetzwerks. Zum Einsatz kommen hier vier Bombardier CRJ900LR.