Boeing sucht Triebwerkslieferanten für Projekt NMA

Möglicher Zweistrahler zwischen 737 und 787
Boeing sucht Triebwerkslieferanten für Projekt NMA

Veröffentlicht am 27.06.2018

Die Webseite "The Air Current" des über Boeing-Vorgänge gewöhnlich gut unterrichteten Journalisten John Ostrower aus Seattle berichtete, die Ausschreibung seitens Boeing ende am heutigen Mittwoch. CFM International, Pratt & Whitney und Rolls-Royce könnten Vorschläge für den Antrieb des NMA einreichen. Ob das Projekt überhaupt gestartet wird, steht noch nicht fest. Mit konkreten Triebwerksdaten kann Boeing aber die Leistungen des Zweistrahlers bewerten und das Kundeninteresse abklopfen. Zielvorgabe Boeings ist angeblich ein Verbrauch 25 Prozent unter dem der Boeing 757.

Bisher sind noch keine näheren Daten des neuen Zweistrahlers bekannt, von dem eine Reihe von Varianten kursieren. Demnach ist eine Flugzeuggröße mit etwa fünf Metern Rumpfdurchmesser geplant. Die CFK-Struktur soll einen überbreiten, oval-liegenden Rumpfquerschnitt haben. Damit wäre eine Sitzanordnung mit zwei Kabinengängen, zum Beispiel 2+4+2, möglich, während ins breite Unterdeck LD3-45-Frachtcontainer passen würden. Das NMA, möglicherweise bei Programmstart Boeing 797, wird in mehreren Versionen geplant. Ein NMA-6X könnte 228 Passagiere befördern, ein NMA-7X 267 in zwei Klassen, eventuell durch eine noch größere Version nach oben abgerundet. Eine Indienststellung wäre bei schnellem Programmstart ab etwa 2025 möglich.

Mit dem NMA würde Boeing eine Brücke zwischen den Standardrumpfmustern der 737-MAX-Familie und den Langstreckenjets der 787-Familie schlagen. Die kleinere 737 MAX lässt sich nicht mehr analog zur A321neo-Familie strecken, so dass Boeing ein aktuelles Angebot in der stark nachgefragten Sitzgröße von 210 bis 260 Plätzen fehlt. Boeing hat bereits verschiedene Airlines über das Projekt-NMA informiert.