Der 19. Januar 1990 markiert ein besonderes Ereignis in der Geschichte von Air Canada: Es war der Tag, an dem erstmals ein von Airbus gebautes Flugzeug in den Dienst des kanadischen Flag Carriers trat. Der Jet trug das Kennzeichen C-FDQQ und war die 59. A320, die in der Airbus-Zentrale auf dem Flughafen Toulouse aus der Werkshalle rollte. Erstmals geflogen am 27. Oktober 1989, war die MSN 59 eigentlich für die australische Ansett bestimmt – allerdings stornierten die Australier ihre Order kurzfristig und die Maschine landete daraufhin, geleast über GECAS, bei Air Canada. Dort flog sie am 31. März als Flug AC426 ihren letzten Linieneinsatz von Toronto nach Montreal, bevor sie sich gestern Mittag (Ortszeit) auf ihre mutmaßlich allerletzte Reise machte: Fünf Stunden und 16 Minuten später landete die G-FDQQ auf dem Pinal Airpark in Arizona – einem Flugzeugfriedhof.

Vier Zwischenfälle in über 30 Jahren
Während ihrer drei Jahrzehnte bei Air Canada transportierte die MSN 59 eine ungezählte Menge von Fluggästen und gab dabei selten Grund zur Klage. Vier kleinere Zwischenfälle sind in der Akte der Maschine vermerkt. Der erste davon, ein Hydraulik-Leck, ereignete sich am 15. September 2012 auf dem Weg von Toronto nach Vancouver. Es folgten ein Problem mit einer Fahrwerksklappe im Mai 2013 und ein Druckabfall in der Kabine während eines Fluges von Los Angeles nach Vancouver am 29. September 2016. Zuletzt war am 1. August 2017 Richtung Montreal abermals die Hydraulik undicht, das Flugzeug konnte jedoch – wie in den drei vorigen Fällen – sicher auf dem Zielflughafen landen.

Die Nachfolger der A320 bei Air Canada
Mit dem Ausscheiden der C-FDQQ aus dem aktiven Dienst besitzt Air Canada nun noch 34 A320. Ein großer Teil davon wurde in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre geliefert und blickt damit ebenfalls langsam aber sicher dem Ende seiner Laufbahn entgegen. Als Nachfolgemuster steht bei Air Canada unter anderem die A220-300 bereit, von der die Kanadier 45 Stück bestellt haben. Von den 36 Boeing 737 MAX 8, die Air Canada ebenfalls geordert hat, stehen indessen 24 bereits gelieferte Exemplare seit dem weltweiten MAX-Grounding im März 2019 still.