Zum 31. März schließt Ryanair die Basis am Flughafen Frankfurt, das teilte die Airline am Freitag mit. Die fünf dort stationierten Flugzeuge würden auf andere Airports umverteilt. Piloten und Flugbegleiter mit Heimatbasis in Frankfurt hätten innerhalb des Ryanair-Netzes die Möglichkeit, einen alternativen Arbeitsplatz zu finden.
Grund für die Entscheidung seien die hohen Flughafengebühren in Frankfurt, die kürzlich noch weiter erhöht worden seien. Seit Jahresbeginn sind die Start- und Landegebühren im Schnitt um 4,3 Prozent gestiegen. "Anstatt Ryanair einen Anreiz zum Bleiben und Wachsen zu geben, hat sich Frankfurt dafür entschieden, Verkehr und Arbeitsplätze durch eine Erhöhung der Flughafenentgelte zu vertreiben", so Ryanair in einer Pressemitteilung. Der Wettbewerb auf dem deutschen Markt sei durch die staatlichen Beihilfen für Lufthansa massiv verzerrt, kritisiert die Airline weiter.
Effiziente Betriebsabläufe und wettbewerbsfähige Flughafengebühren bildeten die Grundlage, auf der Ryanair ein langfristiges Verkehrswachstum und eine bessere Anbindung von Flughäfen und Regionen erreichen könne. "Dies ist in Frankfurt nicht möglich, nachdem die deutsche Regierung beschlossen hat, die Fluggaststeuern zu erhöhen und der Flughafen beschlossen hat, seine bereits hohen und nicht wettbewerbsfähigen Gebühren zu erhöhen", so Jason McGuinness, Director of Commercial bei Ryanair.
Seit dem Sommerflugplan 2017 hatte Ryanair zunächst zwei, später sogar fünf Boeing 737-800 fest am Frankfurter Drehkreuz stationiert. Damals hatte der Flughafenbetreiber Fraport den Iren mit finanziellen Anreizen bei der Neuansiedlung geholfen. Das sei jedoch in der Anlaufphase für Neukunden üblich, auch Bestandskunden auf zusätzlichen Routen profitierten davon. Typisch seien Nachlässe auf die Flughafenentgelte von etwa 40 bis 50 Prozent im ersten Jahr, hieß es damals. Die Ermäßigungen hatten gereizte Reaktionen anderer Airlines in Frankfurt, vor allem Lufthansa und Condor, ausgelöst.