Der australische Unternehmer Steve Baxter habe das erste Flugzeug aus australischer Produktion bestellt, teilte Natasha Fyles, Chief Minister des australischen Northern Territory, am Dienstag mit. Die Albatros G-111T, so die Bezeichnung der neuen Turboprop-Version, werde in Darwin endmontiert. Dabei hilft das japanische Unternehmen ShinMaywa, mit dem der australische Hersteller Amphibian Aerospace Industries (AAI) kürzlich ein Kooperationsabkommen unterzeichnet hatte. Die erste Fertigstellung eines Flugzeugs ist für 2026 geplant.
Firmenkonsortium unterstützt
Ein Konsortium von AAI und 15 Partnern, darunter SPEE3D, Nupress, Heat Treatment Australia, Dassault Systèmes, Airport Development Group (ADG), Territory Aviation Skills Centre, Chamber of Commerce Northern Territory (NT), Industry Capability Network NT, Australia's Nuclear Science and Technology Organisation, Paspalis Innovation Investment Fund, the Advanced Manufacturing Growth Centre NT und das Territory Government, erhält umgerechnet rund sieben Millionen Euro Fördergelder für den Aufbau der Produktion. Die Australier versprechen sich den zehnfachen Ertrag binnen zehn Jahren.
US-Zulassung übernommen
Dazu wurde 2016 bereits die FAA-Herstellerzulassung der Original-Albatros von Grumman übernommen, von der zwischen 1949 und bis 1966 insgesamt 466 Exemplare gebaut worden waren. Die neue G-111T nutzt statt der originalen Neun-Zylinder-Wright-Cyclones moderne Pratt & Whitney Canada (P&WC) PT6A-67F-Propellerturbinen. Außerdem wird ein Glascockpit installiert.
Vielseitige Rollen
Das Amphibium soll als Passagierflugzeug für 28 Passagiere, Frachter für 4,5 Tonnen Nutzlast, Rettungsflugzeug für bis zu zwölf Patienten auf Tragen und Seeraumüberwacher mit bis zu zwölf Stunden Flugdauer, oder 20 Stunden mit Zusatztanks, eingesetzt werden. Es ist besonders zum Betrieb auf Flüssen und Flussmündungen geeignet.
Strukturförderung und Hightech-Pläne
Mittelfristig planen die Australier bereits eine gestreckte Version und versuchsweise einen Antrieb mit Brennstoffzellen-Triebwerken. Das politisch geförderte Projekt soll Hochtechnologie-Arbeitsplätze im Norden des Landes fördern und neu schaffen.