Die Besatzung bestand aus den Testpiloten Yann Beaufils und Peter Lofts sowie den Flugversuchsingenieuren Frank Hohmeister, Jim Fawcett, Cedric Favrichon und Kabinenspezialist Alexander Gentzsch. Das Flugzeug, MSN7877 / D-AVZO, wird von CFM LEAP-1A-Triebwerken angetrieben.
Die Route des Erstflugs führte nach Westen über die Nordsee hinaus, wo die Crew drei langgestreckte Schleifen flog bevor es über Schleswig-Holstein und Lübeck zurück nach Finkenwerder ging. Es wurde eine Flughöhe von 11890 Meter und eine Geschwindigkeit von 960 km/h erreicht.
Zum Testprogramm gehörten eine Überprüfung des Handlings, ein Check der Avioniksysteme und Treibwerke sowie der Klimaanlage und der Hilfsgasturbine. Auch die Enteisung und das Kraftstoffsystem wurden getestet. Nach einem geplanten Durchstartmanöver erfolgte die Landung um 13:42 Uhr mit dem Einsatz der Schubumkehr.
Bis zur Zulassung durch die EASA und die FAA „im zweiten Quartal“ muss das Flugzeug ein rund 100-stündiges Flugerprobungsprogramm, einschließlich transatlantischer Missionen, durchlaufen. Die Indienststellung ist für das vierte Quartal 2018 geplant.
Erhöhte Startmasse und mehr Tanks

Mit einer erhöhten Startmasse von 97 Tonnen und einem dritten Center Fuel Tank (ACT) kann die A321LR bis zu 7400 km weit fliegen und ermöglicht es den Fluggesellschaften, neue Marktchancen im Langstreckenbereich zu erschließen. Städtepaare wie Paris – New York, Singapur – Sydney oder Dubai – Peking sollen möglich sein.
Die A321LR verfügt ebenfalls über eine neue Türkonfiguration, die eine Bestuhlung mit bis zu 240 Sitzen ermöglicht. In einer üblicheren Zweiklassenauslegung sollen es 206 Passagiere sein.
Mit mehr als 1900 Bestellungen von über 50 Kunden hat die A321neo bis heute in ihrer Größenklasse einen Marktanteil von 80 Prozent gegenüber 20 Prozent für die entsprechende Boeing 737 MAX-Version erreicht.