Fliegt der Normandie-Veteran jetzt für die CIA? - Basler liefert zwei neue Turbo-DC-3

Neue Mission für Veteran aus der Normandie-Invasion
Basler liefert zwei Turbo-DC-3 – an die CIA?

Veröffentlicht am 05.02.2025

Die mit PT6-Turboprops ausgestattete Basler BT-67 erfreut sich aufgrund ihrer Robustheit und Vielseitigkeit weiter großer Beliebtheit. So hat das Unternehmen aus Oshkosh, Wisconsin, vor kurzem gleich zwei ehemalige C-47 ausgeliefert. Beide tragen einen grauen (Tarn?)-Anstrich ohne Markierungen, und flogen am 23. Januar gemeinsam zum Tullahoma Regioanl Airport in Tennessee – vermutlich zu ihrem neuen Eigentümer.

Wer das ist, darüber gibt es keine Informationen. Der Anstrich und die fehlenden Markierungen deuten jedoch auf einen militärischen Einsatzzweck hin. Die BT-67 gilt gerade für Missionen in entlegenen und schwierig anzufliegenden Gebieten als sehr geeignet, etwa als Buschflugzeug oder Transporter in Polarregionen (wie beim deutschen Alfred-Wegener-Institut oder gar in Diensten der chinesischen Polarforschungs-Einrichtung). Außerdem befindet sich das Muster weiter im aktiven Einsatz bei verschiedenen Luftstreitkräften vor allem in Afrika und Lateinamerika. Gerade deswegen vermuten manche Quellen, dass die beiden "neuen" Turboprops zu Geheimoperation der US-Regierung oder des CIA-Geheimdienstes (Central Intelligence Agency) in diesen Regionen dienen könnten.

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Geheime Einsätze?

Belege dafür gibt es nicht – aber einige Indizien. So betreibt die ebenfalls in Tennessee ansässige Firma Stevens Express Leasing bereits eine im gleichen Grau gehaltene BT-67. Sie trägt die Kennung N845S und steht im Verdacht, für die US-Regierung zu fliegen. Zumindest haben sie Spotter schon in Kolumbien fotografiert. Von 2012 bis 2017 war übrigens eine BT-67 sogar offiziell auf das US-Außenministerium registriert, die N707BA.

Im vergangenen Jahr hat Argentinien die Freigabe des State Departments zum Kauf einer BT-67 erhalten. Sie wird bei der Fuerza Aérea Argentina Versorgungsflüge in die Antarktis übernehmen. Ein zweites Exemplar soll 2025 folgen. Dies dürfte aber mit dem aktuellen Duo nichts zu tun haben

Weltkriegs-Veteran

Wer auch immer der neue Besitzer sein mag, er verfügt jetzt über einen echten Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg. Die N941AT führte am 21. Januar noch einen Testflug über Wisconsin durch. Zwei Tage später ging es dann vom Wittman Regional Airport nach Tullahoma in Tennessee. Anschließend waren zunächst keine Flüge mehr verzeichnet. Der Transporter wurde 1944 von Douglas in Oklahoma City gebaut und als C-47A mit der Kennung 42-93040 am 31. März an die US Army Air Forces übergeben. In Europa nahm er an der Landung der Alliierten in der Normandie teil. Bei der 434th Troop Carrier Group schleppte er unter anderem Lastensegler für die 101st Airborne Division.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging das Flugzeug an Pioneer Airlines, kam aber 1952 wieder in den Dienst der Streitkräfte, diesmal bei der US Air Force. Das Intermezzo dauerte bis 1955, anschließend flog die Maschine bei verschiedenen zivilen Eigentümern (Kennung N6666A). In den 80er Jahren übernahm Air Tejas den Oldtimer, ließ ihn aufarbeiten und registrierte ihn als N941AT. Am 25. Juli 2001 erlitt er bei einem Landeunfall in Del Rio, Texas, schwere Schäden, und blieb viele Jahre in Gainesville, Texas, eingelagert. Nach einer zwischenzeitlichen Restaurierung übernahm Basler den Twin Anfang 2019.

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Rückkehr aus Spanien

Die N1350A führte nach der Ankunft in Tennessee dagegen noch am selben Tag zwei weitere kurze Testflüge durch. Auch diese Maschine entstand in Oklahoma City und flog als TC-47B (44-76700) ab April 1945 bei der USAAF. Mittlerweile zu einer DC-3 umgerüstet, diente sie von 1962 bis 1966 als Airliner bei der spanischen Fluggesellschaft Iberia und anschließend bei den spanischen Luftstreitkräften. Anfang der 80er Jahre kehrte sie wieder in die USA zurück und bekam dort die Kennung N1350A. Nach verschiedenen Eigentümerwechseln stand der Oldie länger in Missouri, bis ihn Basler im Sommer 2018 kaufte. Noch sind beide Flugzeuge auf Basler zugelassen.

Modernisierter Oldtimer

Seit den 90er Jahren peppt Basler Turbo Conversions ehemalige DC-3-Vertreter auf. Neben den neuen Triebwerken von Pratt & Whitney Canada kommt ein modernisiertes Cockpit und ein verbessertes Hydraulik-System zum Einsatz. Außerdem erhält die aufgefrischte Zelle eine Verlängerung des Rumpfs. Je nach Kundenwunsch sind weitere Modifikationen möglich.