Der Bau der ersten fliegenden Boeing 777X begannn offiziell mit der ersten Bohrung für einen Verbindungsbolzen im 32 Meter langen CFK-Flügelholm des künftig größten Zweistrahlers der Welt. Damit ändert Boeing das Produktionssystem nach dem Vorbild der Autoindustrie. Die Arbeiter sind dabei zunehmend mit Überwachungs- und Steuerungsaufgaben, statt mit der eigentlichen körperlichen Tätigkeit betraut. Die Produktionsinfrastruktur schafft 8,3 Flugzeuge im Monat.
Das für eine Milliarde Dollar neu errichtete Composite Wing Center in Everett ist das Herzstück der 777X-Produktion. Hier entsteht der Flügel des auf der Boeing 777-300ER basierenden Zweistrahlers mit 350 Sitzen (777-8) oder 400 Sitzen (777-9). Durch den neuen CFK-Flügel, neue Triebwerke und die Gewichtsoptimierung zahlreicher Bauteile soll die 777X mit weniger Triebwerksleistung auskommen, als ihre Vorgängerin und beachtliche 20 Prozent weniger Kerosin verbrauchen als eine 777-300ER.
Nachdem bereits mehrere Probestücke und Demonstratoren für Bodentests hergestellt wurden, ist nun die erste fliegende 777-9 im Bau. Ihre Endmontage soll 2018 beginnen, der Erstflug 2019 erfolgen und die erste Auslieferung 2020. Das erste Kundenflugzeug soll nach neuestem Stand Emirates übernehmen. Sie hat 150 Flugzeuge bestellt. Boeing hat bisher 340 feste Bestellungen für die 777X, darunter auch von Lufthansa.