Der erste Prototyp der Irkut MS-21-300 trägt ab Bug den Namen des bekannten sowjetischen Flugzeugkonstrukteurs Alexander Jakowlew. Er soll eventuell vor Jahresende zum Erstflug starten. Nach diversen Programmverzögerungen könnten die Lieferungen Ende 2018 beginnen.
Beim MS-21-Programm (Magistralny Samoljot 21 weka = Verkehrsflugzeug des 21. Jahrhunderts)) arbeiten im Rahmen der Staatsholding OAK (Objedinjonnaja Awiastroitelnaja Korporazija) verschiedene Firmen zusammen. Führend ist dabei das Flugzeugwerk in Irkut, das den Rumpf baut und für die Endmontage zuständig ist. Die Tragflächen aus Verbundwerkstoff kommen von AeroComposit in Uljanowsk während die Leitwerke von einem anderen AeroComposit-Werk in Kasan beigesteuert werden.
Bei den Systemen sind verschiedene westliche Lieferanten mit an Bord, darunter Thales, Honeywell und Goodrich. Angetrieben wird die MS-21 wie die A320neo von einem Pratt & Whitney-Getriebefan, in diesem Fall dem PW1400G, das jüngst seine Zulassung erhielt. Alternativ soll später das PD-14 aus Perm verfügbar sein. Es befindet sich seit Februar in der Flugerprobung.
Derzeit hat die MS-21-300-Version Priorität, die je nach Konfiguration 160 bis 212 Passagiere in der Kabine aufnehmen kann. Diese ist mit 3,81 Metern noch breiter als bei der A320-Familie (3,70 m). Die Reichweite soll bei 6000 Kilometern liegen.
Nach Angaben von OAK liegen für die MS-21 bisher 175 Bestellungen und Absichtserklärungen vor. Diese kommen allerdings hauptsächlich von russischen Leasing- und Finanzgesellschaften wie Iljuschin Finance (50), Rostechnologii (50) oder VEB Leasing (30). Erster Nutzer dürfte die Aeroflot sein.
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