Anschließend wurde das ISTAR (In-flight Systems & Technology Airborne Research) in seine neue Heimat Braunschweig überführt. Die Ankunft schließt die erste Umbauphase bei Dassault ab, bei der der Geschäftsreisejet gemäß DLR-Spezifikation auf den Einbau umfangreicher Instrumentierungen vorbereitet wurde.

Bis zum Sommer 2020 integriert das DLR nun in Eigenregie in die ISTAR-Kabine die Basismessanlage, die neben der Erfassung der aerodynamischen Eckdaten des Basisflugzeugs gleichzeitig weitere Signale der Experimentalsensoren und -antennen aufzeichnet. Zu der Messanlage gehört eine Arbeitsstation mit zwei Plätzen für Flugversuchsingenieure, die zur Überwachung und Aufbereitung der Daten und zur Steuerung der Flugexperimente genutzt werden.
Begleitend zum Aufbau der Flugzeuginstrumentierung wird in den kommenden drei Jahren das DLR-Forschungsprojekt HighFly (High speed inflight validation) in vier Abschnitten durchgeführt, das mit aufwendigen Vorbereitungen und der Einarbeitung der DLR-Wissenschaftler auf dem neuen Flugversuchsträger verbunden ist.
Mit Abschluss von HighFly ist für 2023 ein weiterer Aufenthalt des ISTAR bei Dassault geplant. Dann wird das Forschungsflugzeug mit einem experimentellen Fly-by-Wire System und einem experimentellen Autopiloten ausgerüstet. Hiermit können zunehmend automatisierte Pilotenassistenzsysteme erprobt werden, einschließlich automatischem Rollen und Starten. Das System wird auch für Tests zur Integration unbemannter Luftfahrzeuge in den kontrollierten Luftraum zum Einsatz kommen.
„Mit dem ISTAR schlagen wir ein neues Kapitel in der Luftfahrtforschung des DLR auf“, sagte Prof. Rolf Henke, DLR-Vorstandsmitglied für Luftfahrtforschung und Technologie. „Unser jüngstes Forschungsflugzeug entwickelt sich zu einem Allrounder für eine optimierte Aerodynamik, Flugführung und Flugregelung. Auch ermöglicht ISTAR einen neuen großen Schritt in die Digitalisierung der Luftfahrt. Wir werden für den ISTAR einen digitaler Zwilling erschaffen, der ihn sein ganzes Flugzeugleben begleiten wird.“
Der Kaufvertrag für den ISTAR war auf der ILA im April 2018 in Anwesenheit der Bundeskanzlerin unerzeichnet worden.