Irkut MS-21: Ärger um Kohlefaser-Embargo

Neues russisches Verkehrsflugzeug
Irkut MS-21: Ärger um Kohlefaser-Embargo

Veröffentlicht am 10.01.2019

Laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung Kommersant reichen die Vorräte an Verbundwerkstoffen nur noch für die Tragflächen von sechs weiteren MS-21, nachdem wegen des von den USA initiierten Embargos kein weiteres Material aus den USA und Japan importiert werden kann.

„Ein Verbot der US-Behörden für Lieferanten, mit dem russischen Hightech-Unternehmen AeroKomposit am zivilen Produkt MS-21 zu arbeiten, ist für uns unerklärlich. Wir haben das Verfahren zur Anfechtung dieser Entscheidung eingeleitet“, sagte Jurij Sljusar, Präsident der staatlichen Flugzeugbauholding OAK.

Man werde sich durch solche ungerechtfertigten Maßnahmen aber nicht beirren lassen. "Seit 2014 arbeitet die Luftfahrtindustrie mit Rosatom, VIAM, der Moskauer Staatlichen Universität und einer Reihe privater Unternehmen zusammen, um eine Technologie zur Herstellung von Verbundstrukturen aus heimischen Materialien zu entwickeln", so Sljusar.

Wie der OAK-Chef betonte, "befinden sich diese Lösungen im Stadium des Übergangs zur Massenproduktion, die entsprechenden Muster werden getestet“. Ihre Einführung in das MS-21-Programm soll „Schritt für Schritt nach Abschluss der Hauptzertifizierungstests im Rahmen des allgemeinen Programms zum Ersatz von Importprodukten, einschließlich der Remotorisierung auf das PD-14-Triebwerk“ umgesetzt werden.

Derzeit befindet sich die MS-21-300 im Flugtestprogramm. „Die Produktion der ersten Teile und Baugruppen für die Auslieferung an Kunden hat begonnen“, so OAK. Die Zulassung wird derzeit für 2020 erwartet.