Die Formulierung ist klar und unmissverständlich: „Wir fordern Sie dazu auf, jetzt zu handeln, um die negativen Auswirkungen zu mindern, die die US-amerikanische Luftfahrtindustrie schon derzeit erlebt (…). Mit dem anhaltenden partiellen Regierungsstillstand nehmen die wirtschaftlichen Folgen zu und verursachen immer größere Schäden. Die Zivilluftfahrt bestreitet mehr als sieben Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) und hat eine wirtschaftliche Bedeutung in Höhe von 1,5 Billionen US-Dollar, bietet mehr als 11,5 Millionen Arbeitnehmern Beschäftigung. Der Shutdown hindert uns daran, effektiv zu arbeiten.“
Mit diesen sinngemäß übersetzten Worten (die Rede ist im Original tatsächlich von „Trillion“, also Billionen Dollar) wenden sich Interessenvertreter aus der Luftfahrt in einem offenen Brief an den amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump sowie an die Vertreter aus Senat und Repräsentantenhaus. Unterzeichnet haben 34 namhafte Interessenvertretungen aus der kommerziellen und der Allgemeinen Luftfahrt – beispielsweise AOPA, EAA und GAMA. In dem Haushaltsstreit geht es um die Finanzierung des Baus einer von Präsident Trump geforderten Mauer an der Grenze zu Mexiko.
Fast alle Bereiche der Luftfahrt betroffen
Der Brief spricht ausführlich die vielschichtigen Probleme an, die der teilweise Stillstand der Regierung für die Arbeit der Luftfahrtindustrie mit sich bringt. Es geht unter anderem um Flugsicherung, FAA-Zertifizierungen und um die Piloten – die gesamte Industrie sieht sich von den Folgen der Haushaltsblockade betroffen. Erwähnt werden die Bundesangestellten der US-Luftfahrtbehörde FAA, die ohne Bezahlung arbeiten. Probleme gibt es bei der Flugsicherung, wo die Ausbildung von Lotsen eingestellt wurde und sicherheitsrelevante Arbeiten ohne Bezahlung ausgeführt werden müssen. Die FAA kann ihre zahlreichen Zertifizierungs- sowie die Validierungsaktivitäten nicht mehr fortführen. Auch die Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden warten seit Wochen vergebens auf ihr Gehalt. Piloten sind ebenfalls vom Stillstand betroffen, nachdem die Ausstellung von Lizenzen ins Stocken geraten ist. Auch die Arbeit der Unfalluntersucher der NTSB ist eingeschränkt.
Das Schreiben endet mit einem eindringlichen Appell: „Der Shutdown hat dem Luftfahrtsystem unseres Landes bereits schweren Schaden zugefügt, und die Auswirkungen werden sich im Laufe der Zeit nur verschlimmern. Wir bitten Sie dringend, schnell zu handeln, um diese Probleme zu lösen." Es wird abzuwarten sein, ob und wann die US-Regierung diesem Appell nachkommt.