Bär auf der Runway: A320neo muss durchstarten

Pelziges Hindernis
Bär auf der Runway: A320neo muss durchstarten

Zuletzt aktualisiert am 19.08.2020
Bär auf der Runway: A320neo muss durchstarten
Foto: Airbus

Mit ihrem grellgrünen Farbanstrich stechen die Flugzeuge der sibirischen S7 Airlines schon aus weiter Entfernung ins Auge und sind eigentlich nicht zu übersehen. Einem Bären in Magadan war das am vergangenen Montag aber offensichtlich schnuppe: Denn als sich S7-Flug 5219 aus Nowosibirsk kommend nach rund fünf Stunden Flug in den Endanflug auf die Runway 10 des örtlichen Flughafens begab, tauchte besagter Bär plötzlich auf der Landebahn auf – und zwang den herannahenden Airbus A320neo damit zum Durchstarten.

Anna Zvereva (CC BY-SA 2.0)

Fluglotse enteckte den Bären rechtzeitig

Laut Angaben des Flugunfallportals Aviation Herald war das Flugzeug mit dem Kennzeichen VQ-BRI bereits auf eine Höhe von 500 Fuß (152 Meter) über Grund gesunken, als der Bär entdeckt wurde. Die Website aerotime.aero ergänzt, dass laut lokalen Medienberichten ein Fluglotse im Tower auf das Tier aufmerksam geworden sei und die Piloten des S7-Fluges informiert habe. Diese hätten sogleich den Anflug abgebrochen und seien durchgestartet. Ein zweiter Versuch, knapp 20 Minuten später, klappte schließlich reibungslos: Der Bär hatte inzwischen das Weite gesucht, Flug S75219 landete sicher in Magadan.

Radio Kulmiye (via Twitter)

Tiere auf der Landebahn

Nicht immer geht die Begegnung zwischen Tier und Flugzeug so glimpflich aus wie in diesem Fall. Tiere, die plötzlich auf der Landebahn auftauchen, sorgten in der Vergangenheit immer wieder auch für Unfälle. So kollidierte erst im Juli eine Dash 8-400 der der kenianischen Airline Bluebird Aviation in Somalie bei der Landung mit einem Esel. Das Flugzeug zerbrach und ging in Flammen auf. Außer dem Esel, der den Crash mutmaßlich nicht überlebte, waren keine Opfer zu beklagen. Dass der Bär in Magadan gerade noch rechtzeitig entdeckt wurde, verhinderte hier wohl ein ähnlich brenzliges Szenario.